Diese Fortbildung befähigt psycho­so­ziale Berater*innen dazu inter­ge­schlecht­liche Menschen und deren Angehörige kompetent zu beraten. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn Berater*innen das gesell­schaftlich weit verbreitete Bild geschlecht­licher Binarität hinter­fragen und sich emotional auf Berichte inter­ge­schlecht­licher Erfahrungsexpert*innen und deren Angehörige einlassen. So können sie den bislang vorherr­schenden patho­lo­gi­sie­renden und normie­renden Blick auf Inter­ge­schlecht­lichkeit aufgeben. Es werden zudem aktuelle recht­liche Grund­lagen beleuchtet und abschließend verschiedene Beratungs­felder in den Blick genommen.

Zielgruppe der Fortbildung sind Menschen, die bereits profes­sio­nelle Beratung durch­führen und sich für die Beratung von inter­ge­schlecht­lichen Menschen fortbilden möchten.

Weitere Infor­ma­tionen zur Weiter­bildung, sowie Möglich­keiten zur Anmeldung sind in diesem Flyer zu finden.

Die Plakat­kam­pagne „Ich bin Inter*…sieht man doch“ geht in die zweite Runde. Vom 22.10.–1.11.2021 sind die gelben Plakate in Braun­schweig zu sehen. Und dieses Mal sind sie noch weniger zu übersehen, denn insgesamt hängen 30 riesige Plakate auf großen Flächen im gesamten Stadt­gebiet von Braun­schweig. Die Kampagne hat vor allem ein Ziel: Das inter­ge­schlecht­liche Menschen endlich sichtbar werden. Die Plakate sind deshalb ein echter Blickfang, der Menschen zum Anhalten und Infor­mieren motiviert. Denn die Plakate sind nicht nur schön, sondern bieten über einen QR-Code die Möglichkeit sich über Inter­ge­schlecht­lichkeit zu infor­mieren. Alle auf den Plakaten abgebildete Personen stellen sich auf der Kampagnen-Website vor und geben einen kleinen Einblick in die vielfältige Inter*Welt: https://im-nds-ev.de/ichbininter

Diese Infor­ma­ti­ons­ver­mittlung ist sehr wichtig, denn noch immer gibt es viele Mythen und wenig Wissen über Inter­ge­schlecht­lichkeit. „Wie sehen die wohl aus“ mögen sich manche denken und diese Frage beant­wortet das Plakat: So wie Kolleg*innen, Nachbar*innen, Freund*innen, Passant*innen halt aussehen.

Am 27.10., also einen Tag nach dem Intersex Awareness Day, fand eine Presse­kon­ferenz anlässlich des Starts der Kampagne im Rathaus der Stadt Braun­schweig statt. Diese Veran­staltung war hochka­rätig besetzt: Anjo Kumst und Frauke Arndt-Kunimoto (Inter­ge­schlecht­liche Menschen Landes­verband Nieder­sachsen e.V.), Michael Rogenz (Landes­ko­or­di­nation Inter* im QNN), Dr. Christine Arbogast (Sozial‑, Schul‑, Gesund­heits- und Jugend­de­zernat), Jennifer Burmeister (Vorstands­mit­glied im VSE e.V.) und  Mareike Walther (Koordi­na­ti­ons­stelle LSBTI* der Stadt) stellten sich den Fragen der anwesenden Journalist*innen. Heraus­ge­kommen ist dabei u.a. ein sehr ausführ­licher Beitrag auf dem lokalen Radio­sender Okerwelle: https://okerwelle.de/2021/10/28/geschlecht-divers-plakate-klaeren-in-braunschweig-ueber-intergeschlechtliche-menschen-auf/

Im Anschluss hisste Dr. Christine Arbogast als Zeichen der Solida­rität mit inter­ge­schlecht­lichen Menschen die Inter*Pride Flag vor dem Braun­schweiger Rathaus. Viele Menschen aus der queeren Community in Braun­schweig kamen hinzu und machten aus der Veran­staltung einen schwung­vollen Community-Event. Der Runde Tisch LSBTI* in Braun­schweig rundete einen Tag, der ganz im Zeichen der Inter­ge­schlecht­lichkeit stand, ab. Auch hier hat Anjo Kumst die Plakat­kam­pagne vorge­stellt.

Es steht noch nicht fest wo die Kampagne im nächsten Jahr hinwandern wird, aber eins steht fest: Sie wird weiter­gehen. Außerdem gibt es viele Möglich­keiten die Plakate zu zeigen. Dazu braucht es keine großen Events, sondern sie können in den Formaten A3 und A4 unter inter@qnn.de bestellt und in lokalen Biblio­theken, Univer­si­täten, queeren Zentren, etc. aufge­hängt werden. Auch so kann ein kleiner Beitrag für mehr Sicht­barkeit inter­ge­schlecht­licher Menschen geleistet werden.

 

Die Broschüre „Was ist es denn?“ richtet sich gezielt an Hebammen und Geburtshelfer*innen. Oft sind sie die ersten die die Inter­ge­schlecht­lichkeit bei einem Neuge­bo­renen erkennen und Eltern zum Thema beraten. Deshalb hat die Broschüre medizi­nische, recht­liche und psycho-soziale Infor­ma­tionen zum Thema Inter­ge­schlecht­lichkeit kompakt zusam­men­ge­fasst. Der Verweis auf weiter­füh­rende Literatur und Beratungs­stellen runden den Inhalt ab.

Die Broschüre „Was ist es denn?“ geht nun schon in die fünfte Auflage und wurde komplett überar­beitet. Sie ist ein Koope­ra­ti­ons­projekt von der Landes­ko­or­di­nation Inter* im QNN, Inter­ge­schlecht­liche Menschen Landes­verband Nieder­sachsen e.V. und Inter­ge­schlecht­liche Menschen e.V.

Sie steht hier zum Download bereit, die Print­version kann unter vorstand@im-ev.de bestellt werden.

Die Veran­stal­tungs­reihe „Sexuelle und geschlecht­liche Vielfalt in der Wohlfahrts­pflege“ wird vom Kompe­tenz­netzwerk Selbst.verständlich organi­siert und findet online zwischen dem 1.10 und 16.11.2021 statt. Sie richtet sich vor allem an Fachkräfte der Wohlfahrts­pflege und beleuchtet die Frage: Wie können Fachkräfte den diskri­mi­nie­rungs­freien und profes­sio­nellen Umgang mit Themen der sexuellen und geschlecht­lichen Vielfalt gewähr­leisten?

Geplant sind insgesamt acht Webtalks, die unter­schied­liche Perspek­tiven aufzeigen. Das Team von Inter­ge­schlecht­liche Menschen e.V. hat zwei Webtalks organi­siert. Der erste Talk findet am 12.10.2021 ab 12.00 Uhr statt und beschäftigt sich mit dem Thema „Inter-Perspek­tiven in der Beratungs­stelle“. Als Expertin wird Ursula Rosen anwesend sein. Beim zweiten Talk am 10.11.2021 ab 12.00 Uhr mit Lothar Andrée (AWO Bundes­verband) geht es um „Inter­ge­schlecht­lichkeit als Querschnitts­thema in der Wohlfahrts­pflege“.

Weitere Infor­ma­tionen sowie Möglich­keiten zur Anmeldung gibt es hier.

Vom 20.–22.9.2021 fand das zweite bundes­weite Vernet­zungs­treffen der queeren Landes­netz­werke statt. Auch in diesem Jahr gab es ein Jahres­thema und das war Inter*. Denn auch in queeren Landes­netz­werken findet das I in LSBTIQA* noch immer viel zu wenig Beachtung. Das soll sich nun ändern: Im Queeren Netzwerk Nieder­sachsen und im Queeren Netzwerk NRW gibt es bereits Landes­ko­or­di­na­tionen Inter*. Nun sollen noch viele weitere dazu kommen damit die Bedarfe inter­ge­schlecht­licher Menschen auch in anderen Bundes­ländern endlich mehr in den Focus rücken. Die Referent*innen Charlotte Wunn (Bundes­weite Beratungs­stelle zum Themen­be­reich “Inter­ge­schlecht­lichkeit” von Inter­ge­schlecht­liche Menschen e.V.), Helga Mesmer (Landes­ko­or­di­nation Inter* NRW) und Michael Rogenz (Landes­ko­or­di­nation Inter* Nieder­sachsen) entwi­ckelten mit den Teilneh­menden viele Ideen und einen Fahrplan wie dieses Ziel zu erreichen ist. Dazu wurde vorge­stellt welche spezia­li­sierten Beratungs- und Anlauf­stellen bundesweit zur Verfügung stehen, sowie welche aktuellen Diskurse und Forde­rungen derzeit im Vorder­grund stehen.

Cover Dialogforum geschlechtliche Vielfalt - gesetzlicher Beratungsanspruch für TIN

Das Dialog­forum Geschlecht­liche Vielfalt ist ein gemischt zivil­ge­sell­schaft­liches und staat­liches Gremium, das seit Juni 2020 regel­mäßig tagt und sich zum Ziel gesetzt hat, die Beratungs- und Unter­stüt­zungs­land­schaft zu den Themen der geschlecht­lichen Vielfalt nachhaltig zu stärken. Trans*-, inter­ge­schlecht­liche und/oder nicht-binäre Menschen und ihre Angehö­rigen sollen fachlich kompetent und diskri­mi­nie­rungs­sen­sibel beraten, in ihrer Selbst­be­stimmtheit bestärkt werden und konkrete Hilfe erhalten. Das nun veröf­fent­lichte Positi­ons­papier ist in einem längeren Diskus­si­ons­prozess in fachlicher Zusam­men­arbeit von Menschen mit prakti­scher und biogra­fi­scher Expertise entstanden und wird von den Mit-gliedern des Dialog­forums getragen.

 

Die Mitglieder des Dialog­forums Geschlecht­liche Vielfalt stützen und konkre­ti­sieren mit diesem Positi­ons­papier die Empfehlung, einen eigen­stän­digen Beratungs­an­spruch für trans*-, inter­ge­schlecht­liche und/oder nicht-binäre Menschen und ihre Angehö­rigen gesetzlich zu verankern. Dadurch soll bundesweit eine verläss­liche und nach einheit­lichen Standards ausge­richtete psycho-soziale Beratungs­land­schaft unter Einbe­ziehung der vorhan­denen peer-community-basierten Beratungs­struk­turen etabliert sowie Rechts­si­cherheit und Rechts­klarheit geschaffen werden.

 

Das Positi­ons­papier steht hier zum Download bereit.

Im Frühling 2021 startete Inter­ge­schlecht­liche Menschen Landes­verband Nieder­sachsen e.V. und die Landes­ko­or­di­nation Inter* im QNN die Plakat-Kampagne „Ich bin Inter* — sieht man doch“. An zentralen Plätzen der Landes­haupt­stadt Hannover zeigten sich inter­ge­schlecht­liche Menschen auf Plakaten und auf der dazuge­hö­rigen Website https://im-nds-ev.de/ichbininter stellten sie sich vor. Als Zeichen der Anerkennung und Solida­rität für inter­ge­schlecht­liche Menschen hat Belit Onay zum Start der Kampagne zum ersten Mal auch die Inter* Pride Flagge vor dem Neuen Rathaus gehisst. Neben Sicht­barkeit und Aufklärung, ist der Einsatz für gleiche Rechte zentrales Anliegen für inter­ge­schlecht­liche Menschen.

Und nun geht die Kampagne in die zweite Runde: Gemeinsam mit dem VSE e.V. und der Stadt Braun­schweig wird die Kampagne pünktlich zum Intersex Awareness Day am 26.10.2021 in Braun­schweig fortge­setzt.

In den nächsten Jahren wird die Kampagne in mehreren Städten und Regionen Nieder­sachsens wiederholt werden um die Sicht­barkeit inter­ge­schlecht­licher Menschen in ganz Nieder­sachsen zu erhöhen. Doch die Plakate sind nicht nur für große öffent­liche Aktionen gedacht, sondern können auch im lokalen Super­markt, der Bibliothek oder dem örtlichen Rathaus aufge­hängt werden. Die Plakate können unter inter@qnn.de bestellt werden.

Das überfällige Gesetz zum Schutz von Kindern mit einer Variante der geschlecht­lichen Entwicklung ist nun im Bundes­ge­setz­blatt veröf­fent­licht und seit dem 22.5.2021 rechts­gültig. Eine Reihe von anderen Bestim­mungen wurden verändert. Nachzu­lesen ist das Gesetz im Bundes­ge­setz­blatt. 

Die Situation in der Arbeitswelt von Inter* Personen wurde im Auftrag der Antidis­kri­mi­nie­rungs­stelle des Bundes vom Institut für Diversity- und Antidis­kri­mi­nie­rungs­for­schung (IDA) unter­sucht. Die Forschungs­er­geb­nisse sind nun hier veröf­fent­licht. Die Studie unter­sucht die bislang nicht erforschte Arbeits­situation von inter­ge­schlecht­lichen Personen und vergleicht diese mit den Erfah­rungen von nicht-inter­ge­schlecht­lichen lesbi­schen, schwulen, bi­ und /oder panse­xu­ellen sowie trans* und /oder nicht­binären Personen. 

Die Publi­kation „Inter*- Beratung – Curri­culum zur quali­fi­zierten Beratung von inter­ge­schlecht­lichen Menschen und deren Familien“ ist in geringer Stückzahl wieder als CD erhältlich und kann kostenlos in der Landes­ge­schäfts­stelle von Inter­ge­schlecht­liche Menschen Landes­verband Nieder­sachsen per E‑Mail angefordert werden: gs@im-nds-ev.de (Solange Vorrat reicht). Dieses Curri­culum ist die Basis für die Entwicklung von Fortbil­dungen für Berater*innen in Regelbera­tungsstellen. Mit diesen Fortbil­dungen werden Berater*innen und andere Mul­tiplikator*innen in die Lage versetzt, die Multidimen­sionalität von Inter­ge­schlecht­lichkeit zu erfassen und sich aktiv für die Rechte inter­ge­schlecht­licher Kinder einzu­setzen, Familien mit inter­ge­schlecht­lichen Kin­dern zu stärken, bei Erwach­senen zur Verar­beitung von Körper­ver­let­zungen und diskri­mi­nie­renden Erfah­rungen, z.T. auch durch enge Bezugs­per­sonen, beizu­tragen und neue Perspek­tiven zu ermög­lichen. Als pdf. ist es hier erhältlich: https://im-ev.de/publikationen/

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