Die Plakatkampagne „Ich bin Inter*…sieht man doch“ geht in die zweite Runde. Vom 22.10.–1.11.2021 sind die gelben Plakate in Braunschweig zu sehen. Und dieses Mal sind sie noch weniger zu übersehen, denn insgesamt hängen 30 riesige Plakate auf großen Flächen im gesamten Stadtgebiet von Braunschweig. Die Kampagne hat vor allem ein Ziel: Das intergeschlechtliche Menschen endlich sichtbar werden. Die Plakate sind deshalb ein echter Blickfang, der Menschen zum Anhalten und Informieren motiviert. Denn die Plakate sind nicht nur schön, sondern bieten über einen QR-Code die Möglichkeit sich über Intergeschlechtlichkeit zu informieren. Alle auf den Plakaten abgebildete Personen stellen sich auf der Kampagnen-Website vor und geben einen kleinen Einblick in die vielfältige Inter*Welt: https://im-nds-ev.de/ichbininter
Diese Informationsvermittlung ist sehr wichtig, denn noch immer gibt es viele Mythen und wenig Wissen über Intergeschlechtlichkeit. „Wie sehen die wohl aus“ mögen sich manche denken und diese Frage beantwortet das Plakat: So wie Kolleg*innen, Nachbar*innen, Freund*innen, Passant*innen halt aussehen.
Am 27.10., also einen Tag nach dem Intersex Awareness Day, fand eine Pressekonferenz anlässlich des Starts der Kampagne im Rathaus der Stadt Braunschweig statt. Diese Veranstaltung war hochkarätig besetzt: Anjo Kumst und Frauke Arndt-Kunimoto (Intergeschlechtliche Menschen Landesverband Niedersachsen e.V.), Michael Rogenz (Landeskoordination Inter* im QNN), Dr. Christine Arbogast (Sozial‑, Schul‑, Gesundheits- und Jugenddezernat), Jennifer Burmeister (Vorstandsmitglied im VSE e.V.) und Mareike Walther (Koordinationsstelle LSBTI* der Stadt) stellten sich den Fragen der anwesenden Journalist*innen. Herausgekommen ist dabei u.a. ein sehr ausführlicher Beitrag auf dem lokalen Radiosender Okerwelle: https://okerwelle.de/2021/10/28/geschlecht-divers-plakate-klaeren-in-braunschweig-ueber-intergeschlechtliche-menschen-auf/
Im Anschluss hisste Dr. Christine Arbogast als Zeichen der Solidarität mit intergeschlechtlichen Menschen die Inter*Pride Flag vor dem Braunschweiger Rathaus. Viele Menschen aus der queeren Community in Braunschweig kamen hinzu und machten aus der Veranstaltung einen schwungvollen Community-Event. Der Runde Tisch LSBTI* in Braunschweig rundete einen Tag, der ganz im Zeichen der Intergeschlechtlichkeit stand, ab. Auch hier hat Anjo Kumst die Plakatkampagne vorgestellt.
Es steht noch nicht fest wo die Kampagne im nächsten Jahr hinwandern wird, aber eins steht fest: Sie wird weitergehen. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten die Plakate zu zeigen. Dazu braucht es keine großen Events, sondern sie können in den Formaten A3 und A4 unter inter@qnn.de bestellt und in lokalen Bibliotheken, Universitäten, queeren Zentren, etc. aufgehängt werden. Auch so kann ein kleiner Beitrag für mehr Sichtbarkeit intergeschlechtlicher Menschen geleistet werden.