Wie wür­de dein Leben aus­se­hen, wenn du zwi­schen den Geschlech­tern gebo­ren wor­den wärst? In eine Welt, in der dei­ne Iden­ti­tät ein Auf­be­geh­ren ist gegen das, was selbst­ver­ständ­lich scheint – oder ein gut gehü­te­tes Geheim­nis.

Gemein­sam mit inter­ge­schlecht­li­chen Expert*innen hat die Frl. Wun­der AG auf der Basis ihrer Thea­ter­pro­duk­ti­on „Adam, Eva & Ich“ eine sze­ni­sche Lesung zum The­ma Inter­ge­schlecht­lich­keit ent­wi­ckelt. Die Performer*innen berich­ten über ihre Erfah­run­gen mit Ärz­ten, Geschlechts­zu­wei­sung und Hor­mo­nen. Sie erzäh­len über Iden­ti­täts­kri­sen, Lebens­lust und Anders-Sein, sie reden Klar­text mit denen, die nie zuhö­ren woll­ten und insze­nie­ren Kind­heits­er­in­ne­run­gen und ihre Hoff­nun­gen für eine Zukunft.

Der Abend wirft die Fra­ge auf, wie unse­re Gesell­schaft mit denen umgeht, die nicht ins Ras­ter pas­sen. Gemein­sam gehen wir auf Tauch­gang, suchen nach Ant­wor­ten im Dazwi­schen und las­sen die Norm von unse­ren Kör­pern abper­len.

TRAI­LER: https://vimeo.com/510754555

WANN UND WO:

Hil­des­heim: Tele­mann­saal des Gym­na­si­um And­rea­ne­um – 13.10.2022, 9.45 Uhr + 14.10.2022, 8.00 Uhr

Braun­schweig: Haus der Kul­tu­ren – 15.10.2022, 20 Uhr

Han­no­ver: Anders­raum – 12.11.2022, 16 + 20 Uhr

Olden­burg: Hem­pels – 13.11.2022, 19 Uhr

EIN­TRITT FREI

VON UND MIT: Frl. Wun­der AG. Anne Bon­fert, Julia Gerasch, Van­ja Kadow, Vere­na Lobert, Vanes­sa Lutz, San­drao Men­dig, Jes­si­ka-Katha­ri­na Möl­ler-Lang­maack, Mal­te Pfeif­fer, Car­men Grün­wald-Waack

KOOPE­RA­TI­ON UND FÖRDE­RUNG: Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen Lan­des­ver­band Nie­der­sach­sen e.V., Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen e.V., Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen Lan­des­ver­band Nord­rhein-West­fa­len, Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* im Quee­ren Netz­werk Nie­der­sach­sen e.V., Nie­der­säch­si­sches Minis­te­ri­um für Sozia­les, Gesund­heit und Gleich­stel­lung, Que­e­r­am­nes­ty, Beauf­trag­te für sexu­el­le und geschlecht­li­che Viel­falt der Lan­des­haupt­stadt Han­no­ver, Stif­tung Leben und Umwelt, Gym­na­si­um And­re­a­nuem Hil­des­heim

 

Yoshi­ko Kus­a­no

Yoshi­ko Kus­a­no

Yoshi­ko Kus­a­no

Yoshi­ko Kus­a­no

Yoshi­ko Kus­a­no

Unter dem Titel „Alles divers? Geschlecht­li­che Viel­falt in den Bil­dungs­plä­nen der Bun­des­län­der“ ist die ach­te Aus­ga­be der Publi­ka­ti­ons­rei­he „Fak­ten zu Inter­ge­schlecht­lich­keit“ erschie­nen. Sie wid­met sich der Fra­ge ob und wenn ja, wie das The­ma geschlecht­li­che Viel­falt in den Bil­dungs­plä­nen der Bun­des­län­der ver­an­kert ist. Grund­la­ge des Fak­ten­pa­pie­res ist die umfang­rei­che Recher­che­ar­beit „Geschlecht­li­che Viel­falt in Grund­schu­len und wei­ter­füh­ren­den Schu­len in Deutsch­land“, die im Auf­trag von Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen e.V. von Ursu­la Rosen durch­ge­führt wur­de. Ursu­la Rosen ist Ober­stu­di­en­rä­tin i.R. und Bil­dungs­be­auf­trag­te von Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen Lan­des­ver­band Nie­der­sach­sen e.V.

Die neun­te Aus­ga­be der Fak­ten zu Inter­ge­schlecht­lich­keit trägt den viel­sa­gen­den Titel „(K)ein Recht auf Gesund­heits­ver­sor­gung?“. Was brau­chen inter­ge­schlecht­lich gebo­re­ne Men­schen für eine gelun­ge­ne und umfas­sen­de Gesund­heits­ver­sor­gung? Das ist die zen­tra­le Fra­ge des Fak­ten­pa­pie­res. Davon aus­ge­hend wird erläu­tert, war­um die Gesund­heits­ver­sor­gung inter­ge­schlecht­li­che Men­schen oft­mals so mise­ra­bel ist und was das Gesund­heits­sys­tem ler­nen muss, um inter­ge­schlecht­li­che Men­schen adäquat zu ver­sor­gen.

Die Publi­ka­ti­ons­rei­he „Fak­ten zu Inter­ge­schlecht­lich­keit“ wid­met sich aktu­el­len Fra­ge­stel­lun­gen zum The­ma Inter­ge­schlecht­lich­keit und beant­wor­tet die­se fun­diert und prä­gnant. Alle bis­her ver­öf­fent­lich­ten Aus­ga­ben sind hier zu fin­den.

Die­ses Fak­ten­pa­pier wid­met sich der Fra­ge wie Geschlecht­li­che Viel­falt in den Cur­ri­cu­la der Bun­des­län­der ver­an­kert ist. Dabei wird ein beson­de­rer Focus auf die Situa­ti­on von inter­ge­schlecht­li­chen Kin­dern in der Schu­le gelegt. Und schnell wird klar: Es gibt noch eini­ges zu tun! Das Fak­ten­pa­pier ist hier zu fin­den: https://im-ev.de/wp-content/uploads/2022/07/Faktenpapier8_Alles_divers.pdf

Die Publi­ka­ti­ons­rei­he “Fak­ten zur Inter­ge­schlecht­lich­keit” hält was sie ver­spricht: Sie prä­sen­tiert Fak­ten zur Inter­ge­schlecht­lich­keit kon­kret und prä­zi­se. Hier ist eine Über­sicht aller bis­her ver­öf­fent­lich­ten Fak­ten­pa­pie­re: https://www.selbstverstaendlich-vielfalt.de/im-e‑v/

Die Zeit­schrift „impu!se – Zeit­schrift für Gesund­heits­för­de­rung“ der Lan­des­ver­ei­ni­gung für Gesund­heit und Aka­de­mie für Sozi­al­me­di­zin Nie­der­sach­sen e. V. hat in ihrer gera­de ver­öf­fent­lich­ten 115. Aus­ga­be »Que­er und (un)gesund?« zum The­ma gemacht.

 

Das ers­te Health-Moni­to­ring des Robert Koch-Insti­tuts zur gesund­heit­li­chen Lage von les­bi­schen, schwu­len, bise­xu­el­len sowie trans- und inter­ge­schlecht­li­chen Men­schen hat ein wenig über­ra­schen­des Ergeb­nis zu Tage geför­dert: Die Daten­la­ge zur Gesund­heits­ver­sor­gung und zur all­ge­mei­nen gesund­heit­li­chen Lage quee­rer Men­schen ist äußerst lücken­haft.

 

In die­ser Aus­ga­be sol­len die spe­zi­el­len gesund­heit­li­chen Bedar­fe quee­rer Men­schen in den Blick genom­men wer­den. Ins­be­son­de­re weil Min­der­hei­ten­stress und Dis­kri­mi­nie­rung krank­ma­chen­de Fak­to­ren sind unter denen vie­le que­e­re Men­schen lei­den – auch in der Gesund­heits­ver­sor­gung.

 

Zum The­ma Inter­ge­schlecht­lich­keit haben Char­lot­te Wunn (1. Vor­sitz von Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen e.V.) und Micha­el Rogenz (Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* im QNN) den Arti­kel “Gesun­de Men­schen – Krank machen­de Medi­zin” ver­öf­fent­licht. Der Arti­kel nimmt die spe­zi­el­len Bedar­fe inter­ge­schlecht­li­cher Men­schen an das Gesund­heits­sys­tem in den Blick und beleuch­tet die For­de­run­gen die inter­ge­schlecht­li­che Men­schen stel­len.

Lie­be Kin­der, Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne, lie­be Eltern, Ver­bün­de­te und Unterstützer*innen, lie­be Kolleg*innen und Inter­es­sier­te,

die Umfra­ge #Wir­Re­den­Mit geht in die letz­te Run­de und sucht noch nach mehr inter* Kin­dern und Jugend­li­chen bis 26 Jah­re, die teil­neh­men wol­len!

Die Bun­des­re­gie­rung hat in ihrem Koali­ti­ons­ver­trag ein neu­es Selbst­be­stim­mungs­ge­setz ange­kün­digt. Doch wie sieht es mit der geschlecht­li­chen Selbst­be­stim­mung von Kin­dern und Jugend­li­chen aus? Als Zusam­men­schluss von Ver­bän­den und Pro­jek­ten, die sich für trans*, inter* und/oder nicht-binä­re Kin­der und Jugend­li­che ein­set­zen, wol­len wir mit einer Online-Umfra­ge die Mei­nun­gen und Per­spek­ti­ven von trans*, inter* und nicht-binä­ren (TIN) Kin­dern und Jugend­li­chen sam­meln und in Gesell­schaft und Poli­tik sicht­bar machen! TIN-Kin­der und Jugend­li­che sol­len mit­re­den und ihre For­de­run­gen in das neue Selbst­be­stim­mungs­ge­setz ein­ge­hen!

Bis jetzt haben vor allem vie­le trans* und/oder nicht-binä­re Kin­der und Jugend­li­che an der Umfra­ge teil­ge­nom­men, des­halb rich­tet sich die letz­te Run­de von #Wir­Re­den­Mit beson­ders an inter* Kin­der und Jugend­li­che.

Hier geht’s zur Umfra­ge:

https://survey.lamapoll.de/WirRedenMit-letzte-Runde/

Die Umfra­ge bleibt noch bis zum 19.06.2022 geöff­net. Lei­tet die Info bis dahin gern wei­ter, pos­tet den Auf­ruf auf Social Media oder druckt ihn aus und hängt ihn in euren Grup­pen­raum, eure Bera­tungs­stel­le usw.!

#Wir­Re­den­Mit ist eine Akti­on von:

Bun­des­ver­band Trans* (BVT*) | www.bundesverband-trans.de | instagram:@bv_trans

Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen e.V. (ImeV) | www.im-ev.de | auch bei face­book

TRANS* — JA UND?! | www.transjaund.de | insta­gram: @transjaund Jugend­netz­werk Lamb­da e.V. | www.lambda-online.de | @lambda.bund

Lie­be Grü­ße und vie­len Dank!

Die Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* und die Lan­des­fach­stel­le Trans* des QNN waren am 19.4. beim Fach­tag “Sexu­el­le Bil­dung, Viel­fäl­tig­keit und Kin­der­schutz” der Gemein­de Isern­ha­gen. In dem Work­shop „Trans*, Inter*, Que­er? — Was ist das eigent­lich und wie gehe ich damit um?“ wur­de sich mit den grund­le­gen­den Aspek­ten sexu­el­ler und geschlecht­li­cher Viel­falt aus­ein­an­der­ge­setzt. Dazu wur­den zen­tra­le Begrif­fe und aktu­el­le Bedar­fe geklärt, sowie Aspek­te für das päd­ago­gi­sche Han­deln dis­ku­tiert.

Die­ser Fort­bil­dungs­tag für alle päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te der Gemein­de Isern­ha­gen war die Auf­takt­ver­an­stal­tung zur gemein­sa­men Erstel­lung eines sexu­al­päd­ago­gi­schen Kin­der­schutz­kon­zepts. In einem Impuls­vor­trag hat Ralf Pam­pel die grund­sätz­li­chen Fra­gen zum Ver­hält­nis von kind­li­cher Sexua­li­tät und Kin­der­schutz geklärt: Wie kön­nen wir Kin­der gut vor sexua­li­sier­ter Gewalt schüt­zen, ohne Gefahr zu lau­fen, die Sexua­li­tät zu ver­teu­feln? Und wie kön­nen wir Kin­der ange­mes­sen in ihrer Ent­wick­lung beglei­ten und zu einer posi­ti­ven und selbst­be­stimm­ten Sexua­li­tät befä­hi­gen, ohne die Gewalt- und Macht­aspek­te der Sexua­li­tät aus­zu­blen­den? Wel­che Rol­le spie­len dabei die Geschlechts­iden­ti­täts­ent­wick­lung und der gesell­schaft­li­che Umgang mit Geschlech­ter­rol­len? Zum Abschluss des Fach­ta­ges hat Veuve Noi­re das Pro­jekt „Oli­via macht Schu­le“ vor­ge­stellt und aus der Arbeit des Pro­jek­tes berich­tet.

Nach einem Jahr inten­si­ver Pla­nungs­ar­beit war es am 23.04.2022 end­lich so weit: Rund 30 Teil­neh­men­de haben sich zum Fach­tag „Geschlecht­li­che Viel­falt in der Gesund­heits­ver­sor­gung” im Bil­dungs- und Ver­an­stal­tungs­zen­trum des Kli­ni­kums Braun­schweig ein­ge­fun­den. Der Fach­tag war eine Koope­ra­ti­on von Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen e.V. (IMeV), der Koor­di­na­ti­ons­stel­le LSBTI der Stadt Braun­schweig, dem Ver­ein für Sexu­el­le Eman­zi­pa­ti­on, SCHLAU Braun­schweig sowie der Lan­des­fach­stel­le Trans* und der Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* im Quee­ren Netz­werk Nie­der­sach­sen. Dank der Band­brei­te der Orga­ni­sie­ren­den gelang es, ver­schie­de­ne The­men der TIN-Gesund­heits­ver­sor­gung mit ein­schlä­gi­gen Refe­rie­ren­den zu dis­ku­tie­ren. Der Fokus lag auf der Sen­si­bi­li­sie­rung für trans* und nicht-binä­re, sowie für inter* Belan­ge in der Gesund­heits­ver­sor­gung. Ein­ge­la­den waren Per­so­nen aus dem medi­zi­ni­schen und Gesund­heits­be­reich, z.B. Therapeut*innen, Ärzt*innen und Krankenhaussozialarbeiter*innen. Ins­be­son­de­re die­ser inter­dis­zi­pli­nä­re Aus­tausch mach­te die Ver­an­stal­tung zu einem vol­len Erfolg! 

 

Das Pro­gramm wur­de mit Gruß­wor­ten von Char­lot­te Wunn, erste*r Vorsitzende*r von IMeV, Hei­ger Scholz, Staats­se­kre­tär des Nie­der­säch­si­schen Minis­te­ri­ums für Sozia­les, Gesund­heit und Gleich­stel­lung sowie Mar­tin Klock­ge­ther, Fach­be­reichs­lei­ter Gesund­heit und Sozia­les der Stadt Braun­schweig, eröff­net. Den the­ma­ti­schen Ein­stieg gab Heinz-Jür­gen Voß von der Hoch­schu­le Mer­se­burg mit einer Key­note zur Fra­ge, was Geschlecht eigent­lich ist und wie die Situa­ti­on von trans*, inter* und nicht-binä­ren Per­so­nen in Deutsch­land der­zeit aus­sieht. Hier­bei stell­te er zu einem die bio­lo­gi­sche Rea­li­tät geschlecht­li­cher Viel­falt in den Vor­der­grund, leg­te aber auch dar, dass trans*, inter* und nicht-binä­re Men­schen mit star­ken gesell­schaft­li­chen Wider­stän­den kon­fron­tiert sind. Vor allem in Bezug auf die hohen Raten von Selbst­ver­let­zung und Suizid(versuchen) for­mu­liert Voß die Fra­ge „Wie kann eine Gesell­schaft sich wei­ter­ent­wi­ckeln, damit auch trans* und inter* Per­so­nen sich vor­stel­len kön­nen in ihr zu leben?“. 

 

Ursu­la Rosen, zwei­te Vor­sit­zen­de von IMeV und Robin Ivy Oster­kamp von der Lan­des­fach­stel­le Trans* im QNN wid­me­ten sich der Fra­ge, ob ein Para­dig­men­wech­sel in der Betrach­tung von geschlecht­li­cher Viel­falt in der Gesund­heits­ver­sor­gung abzu­se­hen ist oder sogar schon statt­fin­det. Dazu stell­ten sie aktu­el­le Stu­di­en und Pro­jek­te vor die sich der Gesund­heit von trans*, inter* und nicht-binä­ren Men­schen wid­men. Hier­bei fiel der Blick auf die gesell­schaft­lich stei­gen­de Akzep­tanz von trans*, inter* und nicht-binä­ren Per­so­nen, aber auch auf den Abbau der Patho­lo­gi­sie­rung in Form von libe­ra­le­ren Leit­li­ni­en, Ver­än­de­run­gen von Bezeich­nun­gen sowie Reeva­lua­ti­on der Behand­lungs­be­dürf­tig­keit. Lei­der man­gelt es in vie­len Berei­chen der Gesund­heits­ver­sor­gung noch immer an Wis­sen von und über trans*, inter* und nicht-binä­re Per­so­nen. Dadurch ent­ste­hen lan­ge Rei­sen zu Spezialist*innen, War­te­zei­ten sowie Druck und Ableh­nung in allen Berei­chen des Gesund­heits­sys­tems. Das führt dazu, dass sich die­se Men­schen in medi­zi­ni­schen Kon­tex­ten nicht sicher füh­len und sie mei­den. Die­se Ver­mei­dungs­stra­te­gie bezah­len vie­le trans*, inter* und nicht-binä­ren Men­schen mit ihrer Gesund­heit. Die Unsi­cher­hei­ten und Grenz­ver­let­zun­gen im Gesund­heits­sys­tem schil­der­ten Char­lot­te Wunn, Robin Ivy Oster­kamp und Anjo Kumst von IMev in per­sön­li­chen Erfah­rungs­be­rich­ten. Lei­der ist die Medi­zin wei­ter­hin oft binär gedacht und alles was nicht in die­se engen Defi­ni­tio­nen passt, wird schnell patho­lo­gi­siert und soll nor­miert wer­den. Des­halb fällt das Plä­doy­er ein­deu­tig aus:  Mediziner*innen müs­sen Men­schen in ihrer Indi­vi­dua­li­tät, ihren Bedürf­nis­sen und Wis­sen über den eige­nen Kör­per ernst neh­men. 

 

Nach einer Mit­tags­pau­se gin­gen die Teil­neh­men­den in zwei Work­shop­p­ha­sen, in denen sie die Chan­ce hat­ten, sich in sechs ver­schie­de­nen Work­shops wei­ter­zu­bil­den. In die­sen Work­shops ging es bspw. um den adäqua­ten Umgang mit jun­gen trans* und inter* Per­so­nen, mit Eltern von inter­ge­schlecht­li­chen Kin­dern, quee­ren Schwan­ger­schaf­ten aber auch um die sexu­el­le Gesund­heit von trans*, inter* und nicht-binä­ren Men­schen. In einer abschlie­ßen­den Podi­ums­dis­kus­si­on dis­ku­tier­ten die Refe­rie­ren­den zur Fra­ge: “Was brau­chen wir für eine idea­le Gesund­heits­ver­sor­gung von trans*, inter* und nicht-binä­ren Men­schen?”. Fazit war, dass wir stets zwei­glei­sig fah­ren müs­sen: Auf der einen Sei­te müs­sen mit Regeln, Ver­ord­nun­gen, Leit­li­ni­en und Geset­zen trans*, inter* und nicht-binä­re Men­schen geschützt wer­den. Aber das allei­ne genügt nicht, son­dern es braucht einen umfas­sen­den Sin­nes­wan­del mit einer Ent­pa­tho­lo­gi­sie­rung, sowie ein wei­te­res Strei­ten um gesell­schaft­li­che Akzep­tanz.  

 

In den nächs­ten Wochen wird eine aus­führ­li­che Doku­men­ta­ti­on des Fach­ta­ges fol­gen. 

 

Die Ver­an­stal­tung wur­de von der BAR­MER, dem Ver­ein Nie­der­säch­si­scher Bil­dungs­in­itia­ti­ven, Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen e.V., dem Quee­ren Netz­werk Nie­der­sach­sen e.V. und vom Nie­der­säch­si­schen Minis­te­ri­um für Sozia­les, Gesund­heit und Gleich­stel­lung geför­dert. 

Die Lan­des­ver­ei­ni­gung für Gesund­heit und Aka­de­mie für Sozi­al­me­di­zin Nie­der­sach­sen e. V. bringt vier­tel­jähr­lich die Zeit­schrift Impu!se für Gesund­heits­för­de­rung in Nie­der­sach­sen her­aus. In der April­aus­ga­be 2022 zum The­ma „Gesund­heit rund um die Geburt – Per­spek­ti­ven, Erfor­der­nis­se, Bar­rie­ren“ fin­det sich ein Bei­trag der Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* mit dem Titel „Inter­ge­schlecht­lich­keit ja bit­te – eine gesun­de Ein­stel­lung“. Die Autor*innen — Anjo Kumst, Vor­stands­mit­glied bei Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen Lan­des­ver­band Nie­der­sach­sen e. V. und Micha­el Rogenz, Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* im QNN — beto­nen, dass „der Kör­per nicht auto­ma­tisch einen Hin­weis auf die geschlecht­li­che Iden­ti­tät eines Kin­des gibt. Dar­aus folgt: Die ein­zi­ge Ant­wort auf die Fra­ge »Was ist es denn?« kann nur sein »Das
wis­sen wir erst, wenn das Kind spre­chen kann.«“

Die Pla­kat-Kam­pa­gne „Ich bin Inter* — Sieht man doch“ ging im März 2022 in die drit­te Run­de. Nach­dem die gel­ben Pla­ka­te im letz­ten Jahr in Han­no­ver und Braun­schweig zu sehen waren, waren sie im gesam­ten März an ver­schie­de­nen Pla­kat­wän­den in Gif­horn und Umge­bung zu sehen sein. Auf den Pla­ka­ten zei­gen sich meh­re­re inter­ge­schlecht­li­che Per­so­nen und auf der Kam­pa­gnen-Web­site stel­len sie sich vor: https://im-nds-ev.de/ichbininter

Die Pla­kat-Kam­pa­gne soll die Sicht­bar­keit inter­ge­schlecht­li­cher Men­schen erhö­hen und dar­auf auf­merk­sam machen, dass allein in Nie­der­sach­sen ca. 20.000 inter­ge­schlecht­li­che Men­schen leben. In den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten wur­den inter­ge­schlecht­li­che Men­schen durch medi­zi­ni­sche Maß­nah­men unsicht­bar gemacht. Inter­ge­schlecht­li­che Kör­per soll­ten mit Ope­ra­tio­nen und Nor­mie­rungs­druck ange­passt wer­den, weil es in einer binär geord­ne­tet Welt neben Mann und Frau nichts geben durf­te. Das im März 2021 ver­ab­schie­de­te Gesetz zum Schutz von Kin­dern mit Vari­an­ten der geschlecht­li­chen Ent­wick­lung ver­bie­tet Ope­ra­tio­nen, die nur ein männ­li­ches oder weib­li­ches Norm­ge­schlecht her­stel­len sol­len. Damit wird die struk­tu­rel­le Unsicht­bar­ma­chung inter­ge­schlecht­li­cher Men­schen end­lich been­det. Das gibt inter­ge­schlecht­li­chen Men­schen die Mög­lich­keit end­lich sicht­bar zu sein.

Die Pla­kat-Kam­pa­gne wur­de am 10.3.2022 auf dem Markt­platz in Gif­horn eröff­net. Neben Domi­nik Ruder (Ver­eins­lei­tung des Quee­ren Netz­werk Gif­horns) und Vertreter*innen von Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen Lan­des­ver­band Nie­der­sach­sen e.V., hiel­ten auch der Bür­ger­meis­ter Mat­thi­as Ner­lich und Kreis­rat Rolf Amels­berg Reden. Für inter­es­sier­te Passant*innen war ein Info­tisch mit ver­schie­de­nen Infor­ma­tio­nen zum The­ma Inter­ge­schlecht­lich­keit auf­ge­baut.

 

Im Janu­ar 2021 stell­te die Land­tags­frak­ti­on von Bünd­nis 90/Die Grü­nen eine Gro­ße Anfra­ge zur Umset­zung des Urteils des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­rich­tes zur “Drit­ten Opti­on” in Regie­rung, Minis­te­ri­en und Ver­wal­tung Lan­des Nie­der­sach­sen.

Ziem­lich genau ein Jahr spä­ter wur­de die Ant­wort des Nie­der­säch­si­schen Minis­te­ri­ums für Sozia­les, Gesund­heit und Gleich­stel­lung ver­öf­fent­licht. Die gesam­te Anfra­ge mit den Ant­wor­ten ist hier zu fin­den.

Am 24.2. wird zwi­schen ca. 15.30 und 16.30 Uhr die gro­ße Anfra­ge im Land­tag dis­ku­tiert, die kom­plet­te Tages­or­dung ist hier zu fin­den. Die Ple­nar­ta­gung kann vor Ort oder im Live-Stream des Land­ta­ges ver­folgt wer­den. Spä­ter steht eine Auf­zeich­nung der Debat­te im Ple­nar TV zur Ver­fü­gung. Hier gibt es wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum Ver­fol­gen der Debat­te.

Die Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* im QNN und Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen Lan­des­ver­band Nie­der­sach­sen e.V. (IMLVNDS­eV) hat die Beant­wor­tung der Gro­ßen Anfra­ge im Fol­gen­den nach selbst gewähl­ten Kate­go­rien zusam­men­ge­fasst und kom­men­tiert:

Recht­li­che und gesell­schaft­li­che Aner­ken­nung

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung (zusam­men­ge­fasst):

Die Lan­des­re­gie­rung wirkt aktiv dar­auf hin, dass bei allen Ände­run­gen von Rechts- und Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten auch eine Prü­fung auf Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit vor­ge­nom­men wird. Das schließt die Aner­ken­nung von geschlecht­li­cher Viel­falt mit ein. Der Beant­wor­tung der ein­zel­nen Fra­gen stellt für Lan­des­re­gie­rung vor­an: „Die Auf­klä­rungs­ar­beit – ins­be­son­de­re auch zu den Unter­schie­den der Begriff­lich­kei­ten trans* und inter* — ist zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch ein lan­ger Pro­zess. Die Lan­des­re­gie­rung ist bestrebt, eine Sen­si­bi­li­sie­rung für die­se The­men vor­an­zu­brin­gen und die gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Akzep­tanz von mehr als zwei Geschlech­tern aus­zu­bau­en. Daher ist sie kon­ti­nu­ier­lich bestrebt, in allen maß­geb­li­chen Berei­chen die unter­schied­li­chen Geschlech­ter­per­spek­ti­ven ein­zu­be­zie­hen und damit der Lebens­wirk­lich­keit einer Viel­zahl geschlecht­li­cher Iden­ti­tä­ten Rech­nung zu tra­gen.“[1] Fer­ner wird ver­deut­licht dass die Akzep­tanz geschlecht­li­cher Viel­falt und das Durch­bre­chen binä­rer Vor­stel­lun­gen von Geschlecht nicht nur durch recht­li­che Vor­schrif­ten erfolgt kann, son­dern ein inten­si­ver gesell­schaft­li­cher Pro­zess ist, den die Lan­des­re­gie­rung best­mög­lich unter­stüt­zen möch­te.

Kom­men­tar:

Wir begrü­ßen das Enga­ge­ment der Lan­des­re­gie­rung zur Auf­klä­rungs­ar­beit und Sen­si­bi­li­sie­rung. Die Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* im QNN und IMLVNDS­eV freu­en sich auf die wei­te­re Zusam­men­ar­beit.

Ver­wal­tungs­tech­ni­sche Umset­zung der Drit­ten Opti­on

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung (zusam­men­ge­fasst):

In eini­gen Berei­chen (z.B. Pass- und Mel­de­recht) wur­den durch recht­li­che Anpas­sun­gen die Ände­run­gen des Per­so­nen­stands­rechts vor­ge­nom­men. Die Umset­zung ist nicht abge­schlos­sen, son­dern wird als kon­ti­nu­ier­li­cher Pro­zess ange­se­hen. Die Kom­ple­xi­tät der Ver­wal­tungs­struk­tu­ren ver­langt viel Geduld und auch die tech­ni­schen Umset­zun­gen von IT-Sys­te­men braucht Zeit: „Dar­über hin­aus ist der Bedarf an inter­ner — wie auch an exter­ner – Auf­klä­rungs­ar­beit im Kon­text „Inter­ge­schlecht­lich­keit“ noch sehr hoch, sodass über den Abschluss der Umset­zung kei­ne Pro­gno­se gege­ben wer­den kann.“[2]

Kom­men­tar:

Wir stim­men zu dass bei der Auf­klä­rungs­ar­beit im Kon­text Inter­ge­schlecht­lich­keit noch viel Arbeit not­wen­dig ist und ste­hen als Koope­ra­ti­ons- und Ansprechpartner*innen für Schu­lun­gen, Work­shops, etc. zur Ver­fü­gung.

Spra­che

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung (zusam­men­ge­fasst):

„In allen Berei­chen des öffent­li­chen Diens­tes ist einer Geschlech­ter­dis­kri­mi­nie­rung durch geschlech­ter­ge­rech­te Spra­che und Dar­stel­lung aktiv ent­ge­gen­zu­wir­ken.“[3] In der schrift­li­chen und münd­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­on der Ver­wal­tung wer­den zuneh­mend geschlechts­neu­tra­le For­mu­lie­run­gen ver­wen­det um auch Men­schen, die sich nicht dem männ­li­chen oder weib­li­chen Geschlecht zuord­nen, anzu­spre­chen. Die sprach­li­che Inklu­si­on jen­seits der Bina­ri­tät von männ­lich und weib­lich ist jedoch noch nicht ver­an­kert, son­dern „[f]ür die Lan­des­re­gie­rung gilt die Anwendung/Beachtung des Beschlus­ses des Lan­des­mi­nis­te­ri­ums (heu­te Lan­des­re­gie­rung) über Grund­sät­ze für die sprach­li­che Gleich­be­hand­lung von Frau­en und Män­nern in der Rechts­spra­che vom 09.07.1991 (Nds. MBl. S. 911). Die sprach­li­che Inklu­si­on wei­te­rer Geschlech­ter jen­seits der Bina­ri­tät ist hier nicht ver­an­kert.“[4]

Kom­men­tar:

Hier sehen wir drin­gen­den Nach­hol­be­darf und for­dern die ver­bind­li­che Ver­an­ke­rung einer geschlech­ter­ge­rech­ten Spra­che, die alle Geschlech­ter berück­sich­tigt, z.B. durch mög­lichst geschlechts­neu­tra­le For­mu­lie­run­gen und/oder die Ver­wen­dung des „Gen­der-Stern­chens“. Die­se Rege­lung soll­te im gesam­ten Ver­wal­tungs­han­deln, sowie der Kom­mu­ni­ka­ti­on nach innen und außen gel­ten.

Sta­tis­ti­sche Erhe­bun­gen

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung:

„Eine Aus­sa­ge zu der Anzahl der Per­so­nen in Nie­der­sach­sen, wel­che sich bio­lo­gisch weder dem männ­li­chen noch dem weib­li­chen Geschlecht zuord­nen las­sen, lässt sich nicht ein­deu­tig tref­fen. Die wis­sen­schaft­li­chen Schät­zun­gen vari­ie­ren zwi­schen 0,02 % und 1,7 % der Bevöl­ke­rung.“[5]

Kom­men­tar:

Auf­grund der Viel­zahl unter­schied­li­cher Vari­an­ten der geschlecht­li­chen Ent­wick­lung und des häu­fig unbe­kann­ten inter­ge­schlecht­li­chen Poten­ti­als gibt es zur Fra­ge wie vie­le inter­ge­schlecht­li­che Men­schen in Nie­der­sach­sen leben nur Schät­zun­gen. Da eine Ände­rung des Geschlechts­ein­tra­ges auf­grund §45b PStG frei­wil­lig ist, lässt auch das kei­ne Rück­schlüs­se auf die Anzahl der in Nie­der­sach­sen leben­den Men­schen mit inter­ge­schlecht­li­chem Poten­ti­al zu. Zur ver­tie­fen­den Lek­tü­re emp­feh­len wir „FAK­TEN ZU INTER­GE­SCHLECHT­LICH­KEIT – Mit wel­cher Iden­ti­tät und wel­chem Per­so­nen­stands­ein­trag leben inter­ge­schlecht­li­che Men­schen?“

IMLVNDS­eV wür­de sich eine fun­dier­te Erhe­bung von Sei­ten des sta­tis­ti­schen Lan­des­am­tes wün­schen, ger­ne in Zusam­men­ar­beit mit dem Quee­ren Netz­werk Nie­der­sach­sen (QNN) und IMLVNDS­eV.

Auf­klä­rung und Bera­tung

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung (zusam­men­ge­fasst):

Die Lan­des­re­gie­rung för­dert die Bera­tungs- und Auf­klä­rungs­ar­beit zu Inter­ge­schlecht­lich­keit über die Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter*, einem Koope­ra­ti­ons­pro­jekt vom QNN und IMLVNDS­eV. Die Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* bie­tet Work­shops an, berät Orga­ni­sa­tio­nen, koor­di­niert Kam­pa­gnen und ver­netzt rele­van­te Akteu­re in Nie­der­sach­sen. IMLVNDS­eV führt Bera­tun­gen durch und koor­di­niert die inter­ge­schlecht­li­che Selbst­hil­fe in Nie­der­sach­sen. Auch der Ver­ein für sexu­el­le Eman­zi­pa­ti­on in Braun­schweig bie­tet ehren­amt­li­che Erst­be­ra­tun­gen an. Bun­des­weit ist die inter­ge­schlecht­li­che Peer­be­ra­tung für inter­ge­schlecht­li­che Men­schen und deren Ange­hö­ri­ge erreich­bar. Die bun­des­wei­te Bera­tungs­stel­le zum The­men­be­reich Inter­ge­schlecht­lich­keit von Inter­ge­schlecht­li­che Men­schen e.V. (IMEV) berät inter­ge­schlecht­li­che Per­so­nen und deren Ange­hö­ri­ge, ver­mit­telt Kon­tak­te und ist für Pres­se­an­fra­gen sowie Bera­tun­gen für ver­schie­de­ne Orga­ni­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen zustän­dig.

Kom­men­tar:

In den letz­ten Mona­ten und Jah­ren hat das Inter­es­se am The­ma Inter­ge­schlecht­lich­keit enorm zuge­nom­men. Das liegt an der erhöh­ten Sicht­bar­keit des The­mas im öffent­li­chen Dis­kurs und an dem erhöh­ten Inter­es­se an quee­ren The­men gene­rell. Des­halb hal­ten wir einen Aus­bau der För­de­rung von Auf­klä­rungs- und Bera­tungs­ar­beit in Nie­der­sach­sen und bun­des­weit für drin­gend erfor­der­lich. Zudem hat das neue Kin­der- und Jugend­stär­kungs­ge­setz ein flä­chen­de­cken­des Bera­tungs­an­ge­bot für Kin­der und Jugend­li­che sowie deren Eltern oder Sor­ge­be­rech­tig­ten gesetz­lich fest­ge­schrie­ben.  Mehr Infor­ma­tio­nen dazu sind hier zu fin­den: „Fak­ten zu Inter­ge­schlecht­lich­keit #6: Inklu­siv und dif­fe­ren­ziert: Das Kin­der- und Jugend­stär­kungs-gesetz und sei­ne erwei­ter­te Geschlech­ter­per­spek­ti­ve“.

Medi­zi­ni­sches Per­so­nal

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung:

Die S2k-Leit­li­nie „Vari­an­ten der Geschlechts­ent­wick­lung“[6] besagt, dass unter Vari­an­ten der Geschlechts­ent­wick­lung defi­ni­ti­ons­ge­mäß Dia­gno­sen zusam­men­ge­fasst wer­den, „bei denen die Geschlechts­chro­mo­so­men, das Geni­tale oder die Gona­den inkon­gru­ent sind.“[7]

Kom­men­tar:

Die S2K-Leit­li­nie emp­fiehlt u.a. den Ver­weis an die inter­ge­schlecht­li­che Peer­be­ra­tung und Selbst­hil­fe für alle Men­schen mit Vari­an­ten der geschlecht­li­chen Ent­wick­lung und Eltern inter­ge­schlecht­lich gebo­re­ner Kin­der. Lei­der ist die­se Leit­li­nie noch immer zu wenig bekannt unter medi­zi­ni­schem Per­so­nal und dar­über hin­aus nicht ver­pflich­tend. Wir for­dern die Schaf­fung ver­bind­li­cher „Stan­dards of Care“ unter Ein­be­zug inter­ge­schlecht­li­cher Per­so­nen und deren Orga­ni­sa­tio­nen. Die Auf­klä­rung und Schu­lung von medi­zi­ni­schem Per­so­nal muss drin­gend erhöht wer­den. Ins­be­son­de­re Heb­am­men und Geburtshelfer*innen sind eine wich­ti­ge Ziel­grup­pe, denn sie sind die oft die ers­ten die die Inter­ge­schlecht­lich­keit eines Kin­des fest­stel­len. Daher haben sie einen gro­ßen Ein­fluss dar­auf, wie belas­tet der gemein­sa­me Start von Eltern und Kind ggf. ist. Des­halb begrü­ßen wir sehr, dass die Lan­des­re­gie­rung im Kon­text der Aka­de­mi­sie­rung der Geburts­hil­fe die Ver­mitt­lung von Grund­wis­sen zu Inter­ge­schlecht­lich­keit bei die­ser Berufs­grup­pe anstrebt.[8] Die Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* im QNN und IMLVNDS­eV unter­stüt­zen dabei mit ihrer Fach­ex­per­ti­se. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen spe­zi­ell für Heb­am­men und Geburtshelfer*innen sind in der Bro­schü­re „Was ist es denn?“ von IMeV und IMLVNDS­eV zu fin­den.

Schu­le

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung (zusam­men­ge­fasst):

Die Lan­des­re­gie­rung strebt an durch die Lehr­kräf­te­fort­bil­dung das Wis­sen über Inter­ge­schlecht­lich­keit bei Lehr­per­so­nal zu erhö­hen.[9]

Kom­men­tar:

Das begrü­ßen wir aus­drück­lich, denn die Schu­le ist ein wich­ti­ger Sozia­li­sa­ti­ons­ort für Kin­der und Jugend­li­che, die dort oft einem gro­ßen Nor­mie­rungs­druck aus­ge­setzt sind. Auf­grund des gesetz­li­chen OP-Ver­bo­tes ist davon aus­zu­ge­hen, dass in den nächs­ten Jah­ren ver­mehrt offen inter­ge­schlecht­lich leben­de Kin­der und Jugend­li­che in die Schu­le kom­men. Dar­auf müs­sen die Schu­len vor­be­rei­tet sein! Die Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* und IMLVNDS­eV ste­hen für Unter­stüt­zung zur Ver­fü­gung. Das Bil­dungs- und Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­pro­jekt SCHLAU Nie­der­sach­sen ver­öf­fent­licht dem­nächst in Koope­ra­ti­on mit der Lan­des­ko­or­di­na­ti­on Inter* und der Lan­des­fach­stel­le Trans* im QNN die Bro­schü­re „Geschlecht­li­che Viel­falt im Klas­sen­zim­mer“ und kann für Work­shops ange­fragt wer­den. Wert­vol­le Infor­ma­tio­nen ent­hält auch die Publi­ka­ti­on „FAK­TEN ZU INTER­GE­SCHLECHT­LICH­KEIT Schu­le „divers“ den­ken: Anre­gun­gen und Bei­spie­le für Unter­richt und Schul­all­tag“.

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung:

„Gleich­wohl besteht bei der Kom­mis­si­on Sport der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz eine Arbeits­grup­pe „Drit­tes Geschlecht und Sport­un­ter­richt“, der die Bun­des­län­der Baden-Würt­tem­berg, Bay­ern, Nie­der­sach­sen und Sach­sen-Anhalt ange­hö­ren. Die­se plant einen Fach­tag, der dazu füh­ren soll, mehr Exper­ti­se bei den Ent­schei­dungs­trä­ge­rin­nen und Ent­schei­dungs­trä­gern der Bun­des­län­der zu erzeu­gen, um gege­be­nen­falls bei Bedarf sach­ge­rech­te Ein­zel­fall­lö­sun­gen zu erzie­len.“[10]

Kom­men­tar:

Die­se Initia­ti­ve begrü­ßen wir aus­drück­lich, denn beson­ders der Sport­un­ter­richt ist ein schwie­ri­ger Ort für inter­ge­schlecht­li­che Schüler*innen: Für Umklei­de- und/oder Dusch­mög­lich­kei­ten, sowie die Bewer­tung – die im Sport­un­ter­richt in der Regel nach binä­ren Mus­tern erfolgt – müs­sen Rege­lun­gen für indi­vi­du­el­le Ein­zel­lö­sun­gen gefun­den wer­den.

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung:

„Vor­schrif­ten wie z. B. die Arbeits­stät­ten­ver­ord­nung sind im Sin­ne der Rechts­si­cher­heit anzu­pas­sen.“[11]

Kom­men­tar:

Die­se For­de­rung der Lan­des­re­gie­rung begrü­ßen wir eben­falls aus­drück­lich, denn die Arbeits­stät­ten­ver­ord­nung gilt auch für Schu­len und schreibt nur binär getrenn­te Sani­tär­an­la­gen vor. Ob Toi­let­ten für alle ange­legt oder aus­ge­schrie­ben wer­den, liegt im Ermes­sen der Schu­le, bzw. der Arbeits­stät­te. Da ins­be­son­de­re Sani­tär­an­la­gen Orte sind an denen inter­ge­schlecht­li­che Men­schen ver­mehrt Dis­kri­mi­nie­run­gen erle­ben, wäre hier Rechts­si­cher­heit durch Anpas­sung not­wen­dig.

OP-Ver­bot

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung:

„Die Lan­des­re­gie­rung möch­te zukünf­ti­ge Über­grif­fe ver­hin­dern und begrüßt daher die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen zum Schutz von Kin­dern mit Vari­an­ten der Geschlechts­ent­wick­lung.“[12]

Kom­men­tar:

Die­ses State­ment begrü­ßen wir aus­drück­lich. Vie­le inter­ge­schlecht­li­che Kin­der wur­den in den letz­ten Jahr­zehn­ten medi­zi­nisch nicht not­wen­di­gen Ein­grif­fen unter­zo­gen. Die­se medi­zi­ni­schen Maß­nah­men waren schwe­re Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen, denn sie wider­spre­chen dem Recht auf kör­per­li­che Unver­sehrt­heit, sowie dem Recht auf geschlecht­li­cher und sexu­el­ler Selbst­be­stim­mung. Die wesent­li­che aktu­el­le Ent­wick­lung in die­sem Kon­text ist das im März 2021 ver­ab­schie­de­te „Gesetz zum Schutz von Kin­dern mit Vari­an­ten der Geschlechts­ent­wick­lung“ (§1631 e BGB). Die­ses Gesetz ver­bie­tet medi­zi­ni­sche Maß­nah­men, die nur dazu die­nen, ein kör­per­lich männ­li­ches oder weib­li­ches Norm­ge­schlecht her­zu­stel­len. Lei­der bie­tet das Gesetz noch eini­ge Schutz­lü­cken durch Umge­hungs­mög­lich­kei­ten (mehr Infos dazu sind in die­ser Pres­se­mit­tei­lung von ImeV zu fin­den). Laut Koali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung sol­len die­se aber besei­tigt wer­den. Der Schutz, den das gesetz­li­che OP-Ver­bot nun bie­tet, kommt für die Betrof­fe­nen der Ein­grif­fe aus den letz­ten Jahr­zehn­ten zu spät.

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung:

„Eine finan­zi­el­le Ent­schä­di­gung kann die Erleb­nis­se und Ein­grif­fe in die Selbst­be­stim­mung der betrof­fe­nen Men­schen nicht rück­gän­gig machen. Eine Dis­kus­si­on zur For­de­rung eines Ent­schä­di­gungs­fonds auf nie­der­säch­si­scher Ebe­ne fin­det zum aktu­el­len Zeit­punkt nicht statt.“[13]

Kom­men­tar:

Die­se Aus­sa­ge der Lan­des­re­gie­rung bedau­ern wir sehr. Natür­lich kann erfah­re­nes Leid nicht rück­gän­gig gemacht wer­den. Doch wir for­dern eine Ent­schä­di­gung aus ande­ren Grün­den: Vie­le inter­ge­schlecht­li­chen Men­schen wur­den durch die medi­zi­nisch nicht not­wen­di­gen Ein­grif­fe an Kör­per und See­le ver­letzt. Die­se Ver­let­zun­gen führ­ten in vie­len Fäl­len zu Schwer­be­hin­de­run­gen und abge­bro­che­nen Erwerbs­le­ben mit mas­si­ven finan­zi­el­len Ein­bu­ßen. Hier sehen wir auch eine staat­li­che Ver­ant­wor­tung für das erfah­re­ne Leid, denn die Kri­tik von Selbst­or­ga­ni­sa­tio­nen an den medi­zi­ni­sche Maß­nah­men wur­de in der Ver­gan­gen­heit igno­riert. Wir for­dern, dass die medi­zi­ni­schen Maß­nah­men und deren Fol­gen als Unrecht aner­kannt und finan­zi­ell ent­schä­digt wer­den. Wir begrü­ßen daher sehr den Koali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung, wel­cher die Ein­rich­tung eines Ent­schä­di­gungs­fonds für inter* und trans *geschlecht­li­che Per­so­nen, die auf­grund frü­he­rer Gesetz­ge­bung von Kör­per­ver­let­zun­gen betrof­fen waren. Wir wün­schen uns eine kla­re Posi­tio­nie­rung der Lan­des­re­gie­rung für die­ses Vor­ha­ben.

Personenstandsgesetz/Selbstbestimmungsgesetz

Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung:

„Nach einem Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts im Okto­ber 2017 (- 1 BvR 2019/16 -) und einer dar­auf fol­gen­den Ände­rung des Per­so­nen­stands­ge­set­zes wur­de neben den Geschlechts­ka­te­go­rien „männ­lich“ und „weib­lich“ die soge­nann­te Drit­te Opti­on „divers“ beim Geschlechts­ein­trag ermög­licht. Seit­her gibt es für Men­schen, die sich weder dem männ­li­chen noch dem weib­li­chen Geschlecht zuord­nen, die Mög­lich­keit, die Kate­go­rie „divers“ in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter ein­tra­gen zu las­sen. Die Mög­lich­keit, kei­nen Geschlechts­ein­trag vor­zu­neh­men, bleibt davon unbe­rührt. Auch der Vor­na­me kann ent­spre­chend geän­dert wer­den. Vor­aus­set­zung ist jedoch ein ärzt­li­ches Attest zur Fest­stel­lung einer „Vari­an­te der Geschlechts-ent­wick­lung“ oder unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen eine Erklä­rung an Eides statt.“[14]

Kom­men­tar:

Wir leh­nen die Patho­lo­gi­sie­rung durch das ärzt­li­che Attest ab und wün­schen uns von der Lan­des­re­gie­rung die akti­ve Unter­stüt­zung des im Koali­ti­ons­ver­trag der Bun­des­re­gie­rung ver­ab­schie­de­ten Selbst­be­stim­mungs­ge­set­zes. Wir hof­fen, dass die­ses Selbst­be­stim­mungs­recht sei­nem Namen gerecht wird! Das wird es nur wenn es zukünf­tig mög­lich sein wird, dass alle Men­schen selbst­be­stimmt ihren Geschlechts­ein­trag und ihren Vor­na­men ändern kön­nen.

 

Lei­der wur­de eini­ge The­men in der Gro­ßen Anfra­ge nicht beh­anldet, sind jedoch aus unse­rer Sicht sehr wich­tig. Des­halb sol­len sie an die­ser Stel­le mit auf­ge­nom­men wer­den:

Alter

Auf­grund der Erfah­run­gen mit medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen gibt es teil­wei­se gro­ße Vor­be­hal­te gegen­über Pfle­ge­ein­rich­tun­gen. Im schlimms­ten Fall kann eine unsen­si­ble, unin­for­mier­te Betreu­ung und Pfle­ge zu Retrau­ma­ti­sie­run­gen füh­ren. Es braucht beim Pfle­ge­per­so­nal spe­zi­el­le Exper­ti­se für eine sen­si­ble Betreu­ung und Pfle­ge inter­ge­schlecht­li­cher Men­schen. Wir wün­schen uns Stan­dards zur Aus‑, Fort- und Wei­ter­bil­dung bei Pfle­ge­per­so­nal und Anbieter*innen von Pfle­ge­plät­zen. Ein­zel­ne Pro­jek­te – wie „Que­er im Alter – Öff­nung der Alten­pfle­ge­ein­rich­tun­gen für die Ziel­grup­pe LSBTIQ*“ haben bereits wich­ti­ge Ergeb­nis­se erzielt und wert­vol­le Publi­ka­tio­nen erar­bei­tet. Die­se müs­sen aber auch in den Ein­rich­tun­gen ankom­men. Die Publi­ka­ti­on „Fak­ten zu Inter­ge­schlecht­lich­keit #5: Wie kön­nen inter­ge­schlecht­li­che Men­schen in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen gut ver­sorgt wer­den?“ bie­tet dazu wert­vol­le Infor­ma­tio­nen.

Gleich­be­hand­lung und Anti­dis­kri­mi­nie­rung

Das Nie­der­säch­si­sche Gleich­be­rech­ti­gungs­ge­setz (NGG) ist noch immer binär struk­tu­riert da es um die Gleich­be­rech­ti­gung von Män­nern und Frau­en geht. Hier wird drin­gen­der Hand­lungs­be­darf gese­hen denn inter­ge­schlecht­li­che Men­schen erfah­ren Dis­kri­mi­nie­rung auf­grund des Geschlechts und sind von einer Gleich­be­rech­ti­gung auf­grund ihres Geschlech­tes weit ent­fernt. Auch wenn immer mehr (kom­mu­na­le) Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te auch die Belan­ge und Bedar­fe inter* und trans*geschlechtlicher Men­schen bear­bei­ten, fehlt hier eine kla­re Rege­lung wer in den Kom­mu­nen für Fra­gen der geschlecht­li­chen Viel­falt ansprech­bar ist. Hier wün­schen wir und Klar­heit und klar defi­nier­te Ansprech­per­so­nen.

Sport

Brei­ten- und Leis­tungs­sport sind größ­ten­teils binär auf­ge­teilt in Män­ner- und Frau­en­teams, sowie Bewer­tungs­sys­te­me und Leis­tungs­ta­bel­len die in Män­ner und Frau­en unter­teilt sind. Hier wün­schen wir uns mehr Initia­ti­ve, um nicht-binä­re Kon­zep­te und Ideen für den Brei­ten- und Leis­tungs­sport zu ent­wi­ckeln und zu för­dern.

Kita

Ana­log zur Schu­le wer­den auf­grund des gesetz­li­chen OP-Ver­bo­tes auch Kitas in den fol­gen­den Jah­ren ver­mehrt von inter­ge­schlecht­li­che Kin­der besucht wer­den. Hier wün­schen wir uns von der Lan­des­re­gie­rung eine kla­re Posi­tio­nie­rung für eine ver­stärk­te Auf­nah­me des The­mas in Aus‑, Fort- und Wei­ter­bil­dung von Erzieher*innen.

Sicht­bar­keit

Durch die Ope­ra­tio­nen und den Geschlechts­ein­trag, der bis vor weni­gen Jah­ren nur binär mög­lich war, wur­den inter­ge­schlecht­li­che Men­schen struk­tu­rell unsicht­bar gemacht. In einer streng binä­ren Gesell­schaft durf­te es Inter­ge­schlecht­lich­keit nicht geben. Des­halb sind wir sehr froh über die gesetz­li­chen Ände­run­gen wie dem OP-Ver­bot. Damit wur­den wich­ti­ge For­de­run­gen der inter­ge­schlecht­li­chen Selbst­hil­fe end­lich erfüllt. In der Kon­se­quenz möch­ten inter­ge­schlecht­li­che Men­schen end­lich sicht­bar wer­den! Wir for­dern, dass die Lan­des­re­gie­rung Maß­nah­men, wie die Kam­pa­gne „Ich bin Inter* — Sieht man doch“ wei­ter­hin för­dert, um die Sicht­bar­keit inter­ge­schlecht­li­cher Men­schen zu erhö­hen. Denn nur wenn inter­ge­schlecht­li­che Men­schen sicht­bar sind, kön­nen sie von ihren For­de­run­gen und Bedar­fen berich­ten. Das ist wich­tig, denn wie die Lan­des­re­gie­rung in ihrer Ant­wort auf die gro­ße Anfra­ge mehr­fach betont, genü­gen gesetz­li­che Ände­run­gen nicht. Es bracht einen tief­grei­fen­den gesell­schaft­li­chen Wan­del, der längst begon­nen hat, aber lan­ge noch nicht ange­schlos­sen ist. Die Dis­kri­mi­nie­rung von inter­ge­schlecht­li­chen Men­schen ist ein gesamt­ge­sell­schaft­li­ches Pro­blem, das nur mit dem Ver­ler­nen einer strikt zwei­ge­schlecht­li­chen Ord­nung gelöst wer­den kann.

 

Kon­takt und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen

 

[1] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 7.

[2] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 2.

[3] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 2.

[4] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 9.

[5] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 1.

[6] Die S2K-Leit­li­nie „Vari­an­ten der Geschlechts­ent­wick­lung“ ist eine kon­sens­ba­sier­te Leit­li­nie, die von ver­schie­de­nen medi­zi­ni­schen Fach­ge­sell­schaf­ten und inter­ge­schlecht­li­chen Selbst­or­ga­ni­sa­tio­nen erar­bei­tet wur­de. Sie ent­hält Emp­feh­lun­gen für die adäqua­te medi­zi­nisch-psy­cho­lo­gi­sche Beglei­tung von inter­ge­schlecht­li­chen Men­schen, B. durch den Ver­weis auf die inter­ge­schlecht­li­che Selbst­hil­fe und Peer­be­ra­tung: https://www.aem-online.de/fileadmin/user_upload/Publikationen/S2k_Geschlechtsentwicklung-Varianten_2016-08_01_1_.pdf

[7] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 6.

[8] Vgl. Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 9.

[9]  Vgl. Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 9.

[10] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 33f.

[11] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 9.

[12] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 11.

[13] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 11.

[14] Gro­ße Anfra­ge mit Ant­wort der Lan­des­re­gie­rung, S. 1.

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