Unbefristete Verein­barung soll die Belange von queeren Menschen im Sport sicht­barer machen

 

Das Queere Netzwerk Nieder­sachsen (QNN) und der Landes­SportBund (LSB) Nieder­sachsen haben ihren bis Ende des Jahres datierten Koope­ra­ti­ons­vertrag für das Sport­projekt ‚Vielfalt in Bewegung!‘ auf unbestimmte Zeit verlängert.

 

Mit Beratungs‑, Schulungs- und Infor­ma­ti­ons­an­ge­boten sollen Sport­vereine, Sport­bünde und Landes­fach­ver­bände dabei unter­stützt werden, sich mehr als bisher auch queeren Menschen zu öffnen. Im September 2023 hatten beide Organi­sa­tionen zunächst einen Koope­ra­ti­ons­vertrag bis Ende 2024 abgeschlossen.

„Die unbefristete Verlän­gerung des Koope­ra­ti­ons­ver­trages zeigt, dass das Thema des queeren Sports endgültig in den Struk­turen des organi­sierten Sports in Nieder­sachsen angekommen ist“, so der LSB-Vorstands­vor­sit­zende Reinhard Rawe.

 

Nico Kerski, QNN-Geschäfts­führer ergänzt: „Mit der nun unbefris­teten Koope­ration unter­streichen beide Verbände, dass der Einsatz für mehr Akzeptanz von geschlecht­licher und sexueller Vielfalt im Breiten­sport für sie ein wichtiges und nachhal­tiges Anliegen ist.“

 

Der Vertrags­ver­län­gerung war kurz nach der Bundes­Netz­werk­Tagung des queeren Sports (BuNT) unter­zeichnet worden. Die Tagung fand vom 08.–10.11 in der Akademie des Sports in Hannover mit über 140 Teilneh­menden aus dem gesamten Bundes­gebiet statt. In den vergan­genen fünf Jahren hat sich die BuNT zu einer der wichtigsten Platt­formen entwi­ckelt, um queere Belange im Sport zu thema­ti­sieren und sichtbar zu machen.

 

Im Rahmen der Tagung hatte Rawe den hanno­ver­schen Verein „Leine­bagger e.V.“ für den Umgang des LSB mit dem schwul-lesbi­schen Verein in den 1990er Jahren um Entschul­digung gebeten. Dem Verein war die Aufnahme in den LSB im Jahr 1992 erschwert worden. Der Vorsit­zende der Leine­bagger, Alexander Lang, reagierte im LSB-Podcast „Im Dialog“ mit großer Erleich­terung. „Dass der LSB als lernende Organi­sation diesen Fall noch einmal aufrollt und uns um Entschul­digung bittet, ist eine tolle Geste, für die ich großen Respekt habe“.

 

(Bild: LSB-Vorstands­vor­sit­zender Reinhard Rawe zitiert aus der Mitgliedsakte des Leine­bagger e.V. auf der BuNT 2024, Fotograf: Tim Kirchhof)

 

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MEHR ZUM THEMA

 

Sport­projekt ‘Vielfalt in Bewegung!’

 

Landes­SportBund Nieder­sachsen

 

Zum LSB-Podcast „Im Dialog“

 

Das QNN – Queeres Netzwerk Nieder­sachsen – ist der Landes- und Fachverband für queere Vereine und Gruppen in Nieder­sachsen. Gemeinsam setzen wir uns für sexuelle und geschlecht­liche Vielfalt ein, stärken unsere Mitglieds­or­ga­ni­sa­tionen und vertreten ihre Inter­essen auf Landes­ebene.

 

Zum 01. Februar 2025 oder später suchen wir eine engagierte Person als

Referent*in der Fach- und Melde­stelle Queer­feind­lichkeit

Mit der neuen Fach- und Melde­stelle wollen wir einen zentralen Beitrag zur Sicht­bar­ma­chung queer­feind­licher Vorfälle leisten, die queere Community stärken und Fachkräfte sensi­bi­li­sieren. Wenn du Lust hast, dieses wichtige Projekt aufzu­bauen und zu gestalten, freuen wir uns auf deine Bewerbung!

Deine Aufgaben bei uns

  • Aufbau und Leitung der Fach- und Melde­stelle Queer­feind­lichkeit
  • Entwicklung und Durch­führung von Öffent­lich­keits- und Kampa­gnen­arbeit
  • Koordi­nation der techni­schen Umsetzung und Einführung des Melde­systems
  • Betreuung und Auswertung des Online-Melde­systems
  • Vernetzung mit Melde­stellen, Beratungs­stellen, Gewalt­schutz­struk­turen und Behörden
  • Organi­sation und Durch­führung von Fortbil­dungen für Fachper­sonal
  • Erstellung von Monitoring- und Lagebe­richten

Das wünschen wir uns von dir

  • Abgeschlos­senes Studium oder eine vergleichbare Quali­fi­kation
  • Fachliche Kompetenz und Erfah­rungen zu Lebens­rea­li­täten queerer Menschen
  • Erfah­rungen im Projekt­ma­nagement und in der Öffent­lich­keits­arbeit
  • Vernet­zungs­kom­petenz und Zusam­men­arbeit mit verschie­denen Insti­tu­tionen
  • Flexi­bi­lität und Bereit­schaft zu Reisen sowie zu Einsätzen am Abend und Wochenende
  • Struk­tu­riertes, eigen­ver­ant­wort­liches und zuver­läs­siges Arbeiten

Das bieten wir dir

  • Eine Anstellung in Voll- oder Teilzeit (30–40 Stunden/Woche)
  • Vergütung nach TV‑L E11, abhängig von deiner Erfahrung
  • Flexible Arbeits­zeiten – Arbeiten in unserer Geschäfts­stelle in Hannover und mobil möglich
  • Eigen­ver­ant­wort­liches Arbeiten in einem motivierten Team
  • Eine zunächst bis 31.12.2025 befristete Stelle mit Option auf Verlän­gerung

So bewirbst du dich

Bitte sende uns deine Bewerbung (inkl. frühest­mög­lichem Start­datum und gewünschtem Stellen­umfang) in einer Datei bis spätestens 05. Januar 2025 per Mail an:
bewerbung@qnn.de

 

Die Bewer­bungs­ge­spräche finden voraus­sichtlich am 09. und 10. Januar 2025 statt.

 

Für Rückfragen steht dir Nico Kerski gerne unter 0511–33658120 zur Verfügung.

 

Gemeinsam gegen Queer­feind­lichkeit
Mit der Fach- und Melde­stelle Queer­feind­lichkeit möchten wir einen geschützten Raum schaffen, Vorfälle sichtbar machen und Handlungs­an­sätze entwi­ckeln. Du möchtest Teil dieser wichtigen Arbeit werden? Dann freuen wir uns auf dich!

 

Zur Ausschreibung als PDF gelangst du hier.

 

© Tim Kirchhoff

Es ist wieder soweit: Wir suchen heraus­ra­gendes ehren­amt­liches Engagement in der queeren Community Nieder­sachsens! Mit der Goldmarie 2025 würdigen wir Menschen, die sich in beson­derer Weise für sexuelle und geschlecht­liche Vielfalt einsetzen und einen nachhal­tigen Beitrag für unsere Community leisten.

 

Wer verdient die Goldmarie 2025?

Kennt ihr Personen, die unermüdlich queeres Leben stärken, Unter­stützung bieten oder auf andere Weise aktiv dazu beitragen, unsere Community zu berei­chern? Dann nominiert sie jetzt!

Reicht eure Vorschläge bis zum 15. Januar 2025 ein.
Zur Nominierung genügt eine kurze Begründung und die Angabe eurer Kontakt­daten. Details und das Online-Formular findet ihr hier.

 

Die Verleihung im Rahmen des Queeren Neujahrs­emp­fangs

Die Verleihung der Goldmarie 2025 wird am 28. Februar 2025 in Hannover im feier­lichen Rahmen unseres Queeren Neujahrs­emp­fangs statt­finden. Dieser Abend ist nicht nur ein festlicher Höhepunkt, sondern auch eine wichtige Plattform, um queere Sicht­barkeit und Solida­rität zu feiern.

 

Ehre, wem Ehre gebührt

Mit der Goldmarie setzen wir ein Zeichen der Anerkennung für die vielen Ehren­amt­lichen, die queere Lebens­rea­li­täten mitge­stalten. Deine Stimme zählt – bringe dein Engagement ein, indem du außer­ge­wöhn­liche Menschen für diese Auszeichnung vorschlägst.

Nominie­rungs­schluss: 15. Januar 2025
Preis­ver­leihung: 28. Februar 2025, Hannover

Wir freuen uns auf deine Vorschläge und darauf, gemeinsam großartige Menschen zu feiern!

Mehr über die Goldmarie findest du hier.

 

©Tim Kirchhoff

Am 01.11.2024 tritt das Selbst­be­stim­mungs­gesetz (SBGG) in Kraft. Dieses Gesetz ermög­licht es trans*, inter* und nicht-binären Personen, ihre Geschlechts­iden­tität rechtlich selbst­be­stimmt zu ändern. Während das QNN den Fortschritt in der Bundes­ge­setz­gebung begrüßt, sind die erfor­der­lichen Trans*Beratungsstrukturen in Nieder­sachsen immer noch nicht ausrei­chend entwi­ckelt und finan­ziert.

 

Steigender Beratungs­bedarf unzurei­chend gedeckt
Nach § 3 SBGG sind Kinder, Jugend­liche sowie ihre Sorge­be­rech­tigten vor Änderung ihres Geschlechts­ein­trages und des Namens zur Beratung verpflichtet. Diese Regelung wird nicht nur von Fachver­bänden als unange­mes­sener Eingriff in den persön­lichen Lebens­be­reich kriti­siert, sondern sie erfordert auch ausrei­chende Kapazi­täten in den Trans*Beratungsstellen.

„Bereits in den letzten fünf Jahren sind die Trans*Beratungszahlen in Nieder­sachsen um 75% gestiegen und mit Einführung des SBGG ist ein weiterer Anstieg zu erwarten“ berichtet Robin Ivy Osterkamp von der Landes­fach­stelle Trans* im QNN und ergänzt: „Trotzdem wird immer noch ein Großteil der Beratungs­arbeit in Nieder­sachsen auf ehren­amt­licher Basis organi­siert und ist in den ländlichen Regionen kaum verfügbar.“

 

Forderung nach nachhal­tigen Struk­turen
„Wir fordern daher seit langem den flächen­de­ckenden Ausbau einer haupt­amt­lichen Trans*Beratungsstruktur in Nieder­sachsen und deren nachhaltige Finan­zierung“, sagt QNN-Geschäfts­führer Nico Kerski.

Das QNN hat dem Nieder­säch­si­schen Sozial­mi­nis­terium 2023 ein entspre­chendes Ausbau­konzept vorgelegt und mit den neu veröf­fent­lichten ‚Quali­täts­stan­dards für psycho­so­ziale Trans*Beratung in Nieder­sachsen‘ die weitere fachliche Grundlage dafür gelegt. „Nun fehlt nur noch der politische Wille dem Beratungs­bedarf von trans*, inter* und nicht-binären Personen in unserem Land gerecht zu werden“, so Kerski.

 

 

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MEHR ZUM THEMA

 

Quali­täts­stan­dards für die psycho­so­ziale Trans*beratung in Nieder­sachsen

qnn.de/wp-content/uploads/2024/05/Qualitaetstandards_20240504_digital.pdf

 

Allge­meine Infor­ma­tionen zum Selbst­be­stim­mungs­gesetz – Infor­ma­ti­ons­website eines breiten Bündnisses von TIN-Organi­sa­tionen

sbgg.info

 

 

In diesem Jahr waren wir als Queeres Netzwerk Nieder­sachsen erneut zu Gast in der Akademie Waldschlösschen, um uns mit anderen LSBTIQ*-Landes­netz­werken zu vernetzen und neue Impulse für die queere Bewegung in Nieder­sachsen mitzu­nehmen. Das jährliche Vernet­zungs­treffen ist eine zentrale Gelegenheit, um Wissen zu teilen, Best Practices zu disku­tieren und Strategien zu entwi­ckeln.

Die Bedeutung des Austauschs zwischen Landes­netz­werken

Der Austausch mit Kolleg*innen aus anderen Bundes­ländern ist von großer Bedeutung für die queere Bewegung. Unter­schied­liche Heraus­for­de­rungen und Perspek­tiven erfordern eine enge Zusam­men­arbeit, um effektive Lösungen zu entwi­ckeln. In diesem Jahr standen Themen wie der Ausbau queerer Beratungs­an­gebote, der Schutz vor Diskri­mi­nierung sowie die Stärkung der Sicht­barkeit queerer Menschen im Fokus unserer Diskus­sionen.

Ein herzliches Danke­schön geht an die Kolleg*innen. Der wertvolle Austausch und die produktive Zusam­men­arbeit mit diesen Netzwerken haben uns erneut gezeigt, wie wichtig eine vereinte Stimme für die queere Community ist.

Für eine starke queere Community in Nieder­sachsen

Die Vernetzung ist ein essen­zi­eller Bestandteil unserer Arbeit. Sie ermög­licht es uns, vonein­ander zu lernen und gemeinsam an der Stärkung der Rechte und Inter­essen queerer Menschen in Nieder­sachsen zu arbeiten. Wir sind überzeugt, dass wir nur gemeinsam eine starke und sichtbare queere Community aufbauen können.

Wenn Du mehr über unsere Arbeit erfahren möchtest, schau doch mal bei unseren Fachstellen und Projekten vorbei.

In diesem Sommer waren wir auf den CSDs in Osnabrück, Celle und Goslar vertreten. Mit unserer Aktion haben wir vor Ort queeren Menschen und Unter­stüt­zenden die Möglichkeit gegeben, ihre ganz persön­lichen Forde­rungen, Wünsche und Visionen für die queere Community in Nieder­sachsen in einem Video festzu­halten. Die Resonanz war überwäl­tigend und verdeut­licht einmal mehr, dass der CSD weiterhin ein wichtiger Ort für den politi­schen Austausch und für gesell­schaft­liche Forde­rungen ist.

Forde­rungen für Rechte, Sicht­barkeit und Unter­stützung

Viele Teilneh­mende äußerten klare Forde­rungen – vom Ausbau recht­licher Absicherung über die Förderung von Sicht­barkeit bis hin zu einer verstärkten politi­schen und gesell­schaft­lichen Unter­stützung der queeren Community. Insbe­sondere die Forde­rungen nach konkreten Schutz­me­cha­nismen vor Diskri­mi­nierung, Zugang zu besseren Beratungs­an­ge­boten und einer verbes­serten queeren Bildungs­arbeit spiegeln den dringenden Bedarf wider, queere Belange auf die Agenda zu setzen.

 

Mehr zu unseren Positionen und Forde­rungen

Ein Ort für politi­schen Diskurs

Als queerer Landes­verband ist es unser Ziel, den CSD nicht nur als Feier, sondern auch als Plattform für wichtige gesell­schafts­po­li­tische Diskus­sionen zu stärken. Die dort vorge­brachten Forde­rungen greifen wir aktiv auf und setzen uns in unserer politi­schen Arbeit dafür ein, die Belange der queeren Menschen in Nieder­sachsen nachhaltig zu vertreten und ihre Rechte weiter auszu­bauen.

Gemeinsam stark: Dein Engagement zählt!

Dein Engagement macht den Unter­schied. Die Zukunft der queeren Community in Nieder­sachsen gestalten wir nur gemeinsam. Falls Du Dich aktiv einbringen möchtest, erfahre hier, wie Du als Verein oder infor­melle Gruppe Mitglied im QNN  werden kannst.

 

Werde Teil unserer Community

Am 26. August 2024 fand die feier­liche Eröffnung der histo­risch-dokumen­ta­ri­schen Ausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933–1945“ im Nieder­säch­si­schen Landtag statt. Die Ausstellung, konzi­piert von der Bundes­stiftung Magnus Hirschfeld, schafft eine einzig­artige Möglichkeit, die weitgehend unbeach­teten Lebens­ge­schichten queerer Menschen während der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Herrschaft in Erinnerung zu rufen und ihre Schicksale zu würdigen.

Ergrei­fende Einblicke in die Lebens­rea­li­täten von 1933 bis 1945

Mit einer beein­dru­ckenden Vielfalt an Dokumenten, Grafiken, Fotografien und Zitaten zeichnet die Ausstellung die ambiva­lenten Lebenswege queerer Menschen nach, die während des NS-Regimes Diskri­mi­nierung, Ausgrenzung und Verfolgung erfuhren. Besucher*innen können dabei auch bislang unver­öf­fent­lichtes Material entdecken, das neue Perspek­tiven auf die queere Geschichte und die Menschen hinter diesen Geschichten eröffnet. Die Ausstellung bietet sowohl einen breiten Überblick als auch tiefer­ge­hende Einblicke, die aktuelle Forschungs­er­geb­nisse zu dieser dunklen Epoche wider­spiegeln.

 

Mehr zur Ausstellung und ihren Inhalten

Ein wichtiges Zeichen gegen das Vergessen

Die Ausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933–1945“ stellt nicht nur eine Würdigung dar, sondern ist auch ein aktives Zeichen gegen das Vergessen. Sie lädt alle Inter­es­sierten dazu ein, sich mit der queeren Geschichte und den Schick­salen jener ausein­an­der­zu­setzen, die während des Natio­nal­so­zia­lismus unter Verfolgung und Gewalt litten. Der Erfolg der Eröff­nungs­ver­an­staltung unter­streicht das große Interesse und die Bedeutung, queere Lebens­ge­schichten sichtbar zu machen und Erinne­rungs­kultur aktiv zu gestalten.

Kommende Veran­stal­tungsorte und Möglich­keiten zur Vertiefung

Die Ausstellung wird zukünftig auch an anderen Orten zu sehen sein, um noch mehr Menschen zu erreichen und zur Reflexion anzuregen. Infor­ma­tionen zu weiteren Terminen und Stand­orten findet sich hier:

 

<a class=“link” href=“https://mh-stiftung.de/projekte/ausstellung-gefaehrdet-leben/ausstellungskalender/” target=“_blank” rel=“noopener”>Zu den kommenden Ausstel­lungs­orten

Du möchtest mehr erfahren?

Wir empfehlen allen Inter­es­sierten, sich die Ausstellung anzusehen und diese wichtige Perspektive auf die Geschichte wahrzu­nehmen. Für weitere Infor­ma­tionen zur Ausstellung oder zum virtu­ellen Durchgang gehts hier:

 

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Ab dem 01.08.2024 ist es möglich eine Änderung nach dem Selbst­be­stim­mungs­gesetz (SBGG) beim Standesamt anzumelden! Damit tritt der erste Teil des Gesetzes in kraft und ermög­licht es, nach der dreimo­na­tigen Warte­frist direkt im November das eigent­liche Gesetz in Anspruch zu nehmen. Und obwohl die Änderung jetzt viel leichter ist, als es bspw. beim TSG noch der Fall war, gibt es trotzdem eine Menge Fragen dazu, wie das Gesetz in Anspruch genommen werden kann.

 

Ein breites Bündnis aus Aktvist*innen und Vereinen hat sich gemeinsam mit Jurist*innen zusam­men­ge­setzt und erste Infos zum Gesetz — und vor allem zur Anmeldung — zusam­men­ge­tragen. Ab dem 23.07. findet ihr unter SBGG.info möglichst viele Infos zum neuen Gesetz und seiner Anwendung, aber auch Einord­nungen und Kritik.

 

In Zukunft soll die Seite weiter ausgebaut werden. Dazu gehören Kommen­tie­rungen der einzelnen Paragrafen, aber auch Erfah­rungs­be­richte mit dem Gesetz und Hinweise zu bestimmten Proble­ma­tiken, die auftreten können.

 

Neben bspw. BVT*, dgti und der TINRechts­hilfe war auch das QNN an der Erstellung der Seite beteiligt.

Heute startet offiziell die landes­weite Inter* Beratung Nieder­sachsen. Nieder­sachsen setzt damit ein starkes Zeichen für Gemein­schaft und Unter­stützung. Mit dem Projekt wird eine niedrig­schwellige und kostenlose Beratung für Inter*Personen und deren An- und Zugehörige ermög­licht.

 

Inter­ge­schlecht­liche Menschen sind noch immer massiven Diskri­mi­nie­rungen und Menschen­rechts­ver­let­zungen ausge­setzt. Obwohl gesund geboren, werden sie von medizi­ni­schen Insti­tu­tionen oft zu Syndromen erklärt und sollen mit Opera­tionen und anderen medizi­ni­schen Maßnahmen einem medizi­nisch definierten männlichen oder weiblichen Normkörper angeglichen werden.

 

Die Inter* Beratung schafft für Betroffene eine neue Perspektive auf Inter­ge­schlecht­lichkeit: Weg von der Medizin, den Diagnosen, Therapien und ‚Korrek­tur­wün­schen‘ und hin zu den psycho­so­zialen Aspekten, also Empowerment, Stärkung und Selbst­hilfe. „Die Beratung ist ein wichtiges Mittel zur Selbst­er­mäch­tigung von inter* Personen. Durch den Peer-to-Peer Ansatz erfolgt die Beratung auf Augenhöhe und zeichnet sich durch ein beson­deres Maß an Erfah­rungs­wissen und Feld-Kenntnis aus“, fasst Projekt­leitung Flo Däbritz zusammen.

 

Michael Rogenz, Landes­ko­or­di­nation Inter* im QNN, unter­streicht das besondere Angebot: „Die neue haupt­amt­liche Beratungs­stelle basiert auf der langen Erfahrung innerhalb der Community mit ehren­amt­lichen Peerbe­ra­tungs­an­ge­boten und schafft ein flächen­de­ckendes Unter­stüt­zungs­an­gebot in Nieder­sachsen.“

 

Die Inter* Beratung Nieder­sachsen ist ein Projekt des Queeren Netzwerk Nieder­sachsen und wird in Koope­ration mit Inter­ge­schlecht­liche Menschen Landes­verband Nieder­sachsen durch­ge­führt. Finan­ziert wird sie aus Mitteln des Nieder­säch­si­schen Sozial­mi­nis­te­riums, welche über die Politische Liste der Regie­rungs­frak­tionen für das Haushaltsjahr 2024 bereit­ge­stellt wurden. Eine Fortführung des Projektes ist von der Haushalts­planung 2025 abhängig.

 

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Mehr zum Thema

 

Webseite der Inter* Beratung Nieder­sachsen

So unter­schiedlich Menschen und ihre Körper sind, so unter­schiedlich leben und erleben sie auch die eigene Sexua­lität. Neben den angenehmen und schönen Erfah­rungen, die Sexua­lität bereiten kann, ist sie jedoch auch ein poten­zi­eller Quell für Überfor­derung, Identi­täts­krisen und negative Erfah­rungen. Wenn Sexua­lität für alle Menschen eine Rolle spielen kann — warum gibt es diese Broschüre, die sich explizit an inter­ge­schlecht­liche Menschen und deren (Sexual)Partner*innen richtet? Die Antwort ist einfach: Für viele inter­ge­schlecht­liche Menschen gibt es besondere Heraus­for­de­rungen bei der Entde­ckung des eigenen Körpers und der eigenen Sexua­lität.

Die Broschüre ist ein kleiner Ratgeber für inter­ge­schlecht­liche Menschen und deren Partner*innen rund um das Thema Sexua­lität. Sie entstand mit viel Erfah­rungs­wissen aus der inter­ge­schlecht­lichen Selbst­hilfe und einer ordent­lichen Portion sexual­päd­ago­gi­scher Expertise. Es wird zunächst beschrieben, welche Bedeutung der Körper und das dazuge­hörige Gefühl mit sich trägt, und auch was Sex und Sexua­lität alles sein können. Anschließend zeigen wir Möglich­keiten auf, wie Menschen die eigene Sexua­lität entdecken und erkunden können. Dem folgen Erfah­rungs­be­richte inter­ge­schlecht­licher Menschen und ihrer Bezie­hungs­per­sonen in Hinblick auf Sex und Sexua­lität. Sie geben Einblicke, wie sie die eigene bzw. die gemeinsame Sexua­lität entdeckt haben. Alexander Hahne lädt schließlich in zwei Gastbei­trägen dazu ein, sich selbst zu entdecken.

Diese Broschüre kann keine Anleitung für gelin­gende oder gelungene Sexua­lität sein. Doch hoffentlich kann sie ein paar kleine Türen öffnen und Unter­stützung bieten beim Worte finden und Entdecken.

Die Broschüre kann hier herun­ter­ge­laden werden.

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