Heu­te debat­tiert der Land­tag in Fol­ge der Angrif­fe auf Teil­neh­men­de des CSD Han­no­ver vor vier Wochen, einen Antrag der rot/grünen Koali­ti­on zum The­ma Que­er­feind­lich­keit in Nie­der­sach­sen.

 

Das QNN begrüßt die Ent­schlie­ßung des Par­la­ments aus­drück­lich, kri­ti­siert jedoch, dass der Antrag kei­ner­lei For­de­run­gen nach Maß­nah­men ent­hält. „Soli­da­ri­täts­be­kun­dun­gen und das sym­bo­li­sche His­sen von Regen­bo­gen­fah­nen vor den Minis­te­ri­en rei­chen nicht mehr aus. Wir brau­chen kon­kre­te Maß­nah­men gegen Que­er­feind­lich­keit in die­sem Land“, sagt QNN Vor­stän­din Fran­zis­ka Fahl.

 

Bereits vor der Land­tags­wahl for­der­te das QNN daher den Auf­bau einer zivil­ge­sell­schaft­li­chen Anlauf- und Bera­tungs­stel­le für die Opfer que­er­feind­li­cher Gewalt in Nie­der­sach­sen.

 

Denn „Que­er­feind­lich­keit ist nicht nur ein Pro­blem auf Groß­ver­an­stal­tun­gen wie den CSD‘s, son­dern prägt den All­tag vie­ler quee­rer Per­so­nen“, betont QNN Geschäfts­füh­rer Nico Ker­ski. Das geschätz­te Dun­kel­feld nicht ange­zeig­ter Vor­fäl­le liegt dabei mit bis zu 90% erschre­ckend hoch.

 

Fol­ge­rich­tig for­dert auch der neue Abschluss­be­richt des Arbeits­krei­ses ‚Bekämp­fung homo­pho­ber und trans­feind­li­cher Gewalt‘ der Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz (IMK) die struk­tu­rel­le Stär­kung von zivil­ge­sell­schaft­li­cher Anti-Gewalt-Arbeit, Opfer­be­ra­tungs­stel­len und LSBTIQ*-Selbstvertretungen.

 

„Wir hof­fen, dass der kom­men­de que­e­re Lan­des­ak­ti­ons­plan in die­ser Hin­sicht mehr Ergeb­nis­se lie­fert“, kon­klu­diert QNN Vor­stand Fre­de­rick Schnitt­ker.

 

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Nach dem Chris­to­pher Street Day in Han­no­ver am 27.05.23, wur­den zwei jun­ge Men­schen que­er­feind­lich ange­grif­fen. Zwei bis­lang unbe­kann­te Täter belei­dig­ten, ver­letz­ten und bestoh­len die CSD-Teil­neh­men­den am Han­no­ver Haupt­bahn­hof.

 

Das Que­e­re Netz­werk Nie­der­sach­sen ver­ur­teilt die­se Tat aufs Schärfs­te und for­dert kon­se­quen­te Maß­nah­men gegen que­er­feind­li­che Gewalt. „Ein que­er­feind­li­cher Angriff ist nie­mals nur ein Ein­zel­fall, son­dern immer Gewalt gegen alle quee­ren Men­schen“, sagt QNN Vor­stän­din Marei­ke Walt­her. Die Tat am Sams­tag zeigt wel­che Fol­gen der zuneh­men­de Hass gegen que­e­re Men­schen haben kann. Selbst an einem Tag, der für die Rech­te von quee­ren Com­mu­ni­ties kämpft, sind que­e­re Per­so­nen nicht sicher.

 

Dass die Tat bei wei­tem kein Ein­zel­fall ist, zeigt die neu­es­te Sta­tis­tik des Bun­des­kri­mi­nal­am­tes für poli­tisch moti­vier­te Kri­mi­na­li­tät. Mit über 1400 que­er­feind­li­chen Straf­ta­ten im Jahr 2022, kam es nicht nur zu fast vier Vor­fäl­len täg­lich, son­dern stie­gen die Fall­zah­len im Ver­gleich zum Vor­jahr noch­mals an. Im Bereich der sexu­el­len Ori­en­tie­rung um 15%, im Bereich der geschlechts­be­zo­ge­nen Diver­si­tät um 23%. Die Dun­kel­zif­fer wird jedoch um ein Viel­fa­ches höher lie­gen, da nicht alle Fäl­le zur Anzei­ge gebracht oder
sta­tis­tisch kor­rekt erfasst wer­den. „Es wird daher Zeit, dass Hass und Gewalt gegen que­e­re Men­schen end­lich stär­ker ernst genom­men wer­den. Wir brau­chen u.a. den Auf­bau einer zivil­ge­sell­schaft­li­chen Anlauf- und Koor­di­nie­rungs­stel­le für die Opfer que­er­feind­li­cher Gewalt“, for­dert QNN Geschäfts­füh­rer Nico Ker­ski.

 

Seit dem ers­ten Ent­wurf für das neue Selbst­be­stim­mungs­ge­setz pola­ri­siert und ver­schärft sich die Debat­te beson­ders um die Rech­te von trans* und nicht-binä­ren Per­so­nen. Robin Ivy Oster­kamp, von der  Lan­des­fach­stel­le Trans* des QNN, for­dert daher auf, gemein­sam und ent­schlos­sen gegen Gewalt, Hass und struk­tu­rel­le Dis­kri­mi­nie­run­gen ins­be­son­de­re gegen­über trans* und nicht-binä­ren Men­schen ein­zu­ste­hen. „Wir müs­sen die Lebens­um­stän­de und Men­schen­rechts­la­gen so weit ver­bes­sern, dass jede trans*, nicht-binä­re und gen­der-non­kon­for­me Per­son die Aner­ken­nung, Res­sour­cen und Unter­stüt­zung erhält, die sie braucht und sich wünscht“ stellt Oster­kamp her­aus.

 

Das Land Nie­der­sach­sen muss sich dem Anstieg que­er­feind­li­cher Gewalt kon­se­quent ent­ge­gen­stel­len. Daher begrüßt das QNN ein­mal mehr, das Vor­ha­ben der Lan­des­re­gie­rung, einen quee­ren  Lan­des­ak­ti­ons­plan auf­zu­le­gen, der sich ins­be­son­de­re auch gegen Que­er­feind­lich­keit rich­ten muss.

 

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Poli­zei Han­no­ver — Zeu­gen­auf­ruf zur Tat (01.06.23)

Bun­des­kri­mi­nal­amt – Poli­tisch moti­vier­te Kri­mi­na­li­tät 2022 (21.04.23)

IPSOS Stu­die – Sin­ken­de Unter­stüt­zung für LGBT+ Rech­te (01.06.23)

Die­se Fort­bil­dung befä­higt psy­cho­so­zia­le Berater*innen dazu inter­ge­schlecht­li­che Men­schen und deren Ange­hö­ri­ge kom­pe­tent zu bera­ten. Die­ses Ziel kann nur erreicht wer­den, wenn Berater*innen das gesell­schaft­lich weit ver­brei­te­te Bild geschlecht­li­cher Bina­ri­tät hin­ter­fra­gen und sich emo­tio­nal auf Berich­te inter­ge­schlecht­li­cher Erfahrungsexpert*innen und deren Ange­hö­ri­ge ein­las­sen. So kön­nen sie den bis­lang vor­herr­schen­den patho­lo­gi­sie­ren­den und nor­mie­ren­den Blick auf Inter­ge­schlecht­lich­keit auf­ge­ben. Es wer­den zudem aktu­el­le recht­li­che Grund­la­gen beleuch­tet und abschlie­ßend ver­schie­de­ne Bera­tungs­fel­der in den Blick genom­men.

Ziel­grup­pe der Fort­bil­dung sind Men­schen, die bereits pro­fes­sio­nel­le Bera­tung durch­füh­ren und sich für die Bera­tung von inter­ge­schlecht­li­chen Men­schen fort­bil­den möch­ten. Die Fort­bil­dung fin­det in vier Modu­len in der Aka­de­mie Wald­schlöss­chen statt.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Wei­ter­bil­dung, sowie Mög­lich­kei­ten zur Anmel­dung sind hier zu fin­den.

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