Heute startet offiziell die landes­weite Inter* Beratung Nieder­sachsen. Nieder­sachsen setzt damit ein starkes Zeichen für Gemein­schaft und Unter­stützung. Mit dem Projekt wird eine niedrig­schwellige und kostenlose Beratung für Inter*Personen und deren An- und Zugehörige ermög­licht.

 

Inter­ge­schlecht­liche Menschen sind noch immer massiven Diskri­mi­nie­rungen und Menschen­rechts­ver­let­zungen ausge­setzt. Obwohl gesund geboren, werden sie von medizi­ni­schen Insti­tu­tionen oft zu Syndromen erklärt und sollen mit Opera­tionen und anderen medizi­ni­schen Maßnahmen einem medizi­nisch definierten männlichen oder weiblichen Normkörper angeglichen werden.

 

Die Inter* Beratung schafft für Betroffene eine neue Perspektive auf Inter­ge­schlecht­lichkeit: Weg von der Medizin, den Diagnosen, Therapien und ‚Korrek­tur­wün­schen‘ und hin zu den psycho­so­zialen Aspekten, also Empowerment, Stärkung und Selbst­hilfe. „Die Beratung ist ein wichtiges Mittel zur Selbst­er­mäch­tigung von inter* Personen. Durch den Peer-to-Peer Ansatz erfolgt die Beratung auf Augenhöhe und zeichnet sich durch ein beson­deres Maß an Erfah­rungs­wissen und Feld-Kenntnis aus“, fasst Projekt­leitung Flo Däbritz zusammen.

 

Michael Rogenz, Landes­ko­or­di­nation Inter* im QNN, unter­streicht das besondere Angebot: „Die neue haupt­amt­liche Beratungs­stelle basiert auf der langen Erfahrung innerhalb der Community mit ehren­amt­lichen Peerbe­ra­tungs­an­ge­boten und schafft ein flächen­de­ckendes Unter­stüt­zungs­an­gebot in Nieder­sachsen.“

 

Die Inter* Beratung Nieder­sachsen ist ein Projekt des Queeren Netzwerk Nieder­sachsen und wird in Koope­ration mit Inter­ge­schlecht­liche Menschen Landes­verband Nieder­sachsen durch­ge­führt. Finan­ziert wird sie aus Mitteln des Nieder­säch­si­schen Sozial­mi­nis­te­riums, welche über die Politische Liste der Regie­rungs­frak­tionen für das Haushaltsjahr 2024 bereit­ge­stellt wurden. Eine Fortführung des Projektes ist von der Haushalts­planung 2025 abhängig.

 

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Webseite der Inter* Beratung Nieder­sachsen

Heute hat Innen­mi­nis­terin Daniela Behrens im Rahmen der jährlichen Presse­kon­ferenz zur ‚Politisch motivierten Krimi­na­lität‘ (PMK) in Nieder­sachsen die Fallzahlen für queer­feind­liche Straf­taten im Jahr 2023 bekannt gegeben. Mit insgesamt 220 Fällen in den PMK-Unter­the­men­feldern ‚Sexuelle Orien­tierung‘ und ‚Geschlechts­be­zogene Diver­sität‘ ergab sich gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 86%.

 

„Was sich im letzten Jahr bereits durch Presse und Berichten aus unseren Mitglieds­or­ga­ni­sa­tionen als gefühltes Bild ergeben hat, wird nun auf erschre­ckende Weise durch offizielle Zahlen bestätigt“, sagt QNN-Vorständin Mareike Walther.

 

Dass es sich hierbei nur um die Spitze des Eisberges handelt, konsta­tierte bereits 2023 die Innen­mi­nis­ter­kon­ferenz, die in einem Bericht von einem Dunkelfeld nicht angezeigter queer­feind­licher Straf­taten von 90% ausgeht.

 

Auch dass Queer­feind­lichkeit keine Genera­tio­nen­frage ist, zeigt der neueste Nieder­sach­sen­survey des Krimi­no­lo­gi­schen Forschungs­in­stitut Nieder­sachsen. Innerhalb von zwei Jahren stieg bspw. der Anteil der Schüler*innen, die selbst angegeben haben homose­xuelle Personen beleidigt, bedroht oder geschlagen zu haben, von 3,9% auf 5,5%.

 

Das QNN fordert daher nicht zum ersten Mal, dass aus der steigenden gesell­schaft­lichen Queer­feind­lichkeit, die richtigen politi­schen Rückschlüsse gezogen werden müssen.

 

„Die Regie­rungs­ko­alition hat zwar in diesem Jahr einmalig 300.000€ über die politische Liste für den ‚Gewalt­schutz Queer‘ bereit­ge­stellt, doch schon zu Ende diesen Jahres müssten wir den gerade begonnen Aufbau einer Fach- und Melde­stelle Queer­feind­lichkeit wieder einstellen, wenn es bei der aktuellen Haushalts­planung bleibt“, sagt QNN-Geschäfts­führer Nico Kerski und ergänzt: „Die heute veröf­fent­lichten Zahlen zeigen deutlich, dass Queer­feind­lichkeit kein einma­liges, sondern ein stark wachsendes gesell­schaft­liches Problem ist. Wir fordern daher die Verste­tigung der Förderung von Maßnahmen gegen Queer­feind­lichkeit.“

 

 

(2022 — 2023 summiert in den Unter­the­men­feldern ‚Sexuelle Orien­tierung‘ und ‚Geschlechts-bezogene Diver­sität‘. 2019 — 2021 summiert in den Unter­the­men­feldern ‚Sexuelle Orien­tierung‘ und ‚Geschlecht/Sexuelle Identität‘)

 

 

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Politisch Motivierte Krimi­na­lität Nieder­sachsen 2023 – Präsen­tation Presse­kon­ferenz (MI, 2024)

 

Ergeb­nisse des Nieder­sach­sen­surveys 2022 – Jugend­liche in Nieder­sachsen (KFN, 2023)

 

IMK Abschluss­be­richt Arbeits­kreis ‚Bekämpfung homophober und trans­feind­licher Gewalt‘ (IMK, 2023)

 

Haushalts­entwurf 2024 – Nieder­sachsen bleibt bundesweit weiter bei der Bekämpfung von Queer­feind­lichkeit zurück (QNN, Sept 2023)

 

QNN fordert konkrete Maßnahmen und Stärkung der Zivil­ge­sell­schaft zum Umgang mit queer­feind­licher Gewalt (QNN, Jun 2023)

 

 

Heute verab­schiedet der Nieder­säch­sische Landtag den rot/grünen Entschlie­ßungs­antrag ‚Queeres Leben in Nieder­sachsen sichtbar machen, Akzeptanz schaffen, Diskri­mi­nierung abbauen‘.

 

Bereits zur ersten Lesung des Antrages im November 2023 hat das QNN den thema­ti­schen Umfang des Antrages begrüßt, jedoch kriti­siert, dass wichtige Maßnahmen nur als Prüfauftrag formu­liert sind.

 

„Besonders gespannt sind wir, wie sich die CDU-Opposition zum Vorhaben der Regie­rungs­ko­alition verhalten wird, die Landes­ver­fassung um einen Diskri­mi­nie­rungs­schutz aufgrund der sexuellen Orien­tierung zu erweitern. Wir plädieren an alle demokra­ti­schen Parteien in Zeiten des rechten Backlash, für den recht­lichen Schutz von queeren Minder­heiten zusammen zu stehen“, sagt QNN-Vorständin Franziska Fahl.

 

Auch bleibt weiterhin völlig ungeklärt, wie die im Antrag gefor­derten Maßnahmen finan­ziert werden sollen. Zwar hat die rot/grüne Regie­rungs­ko­alition in diesem Jahr über die politische Liste einmalig 300.000€ mehr Förder­gelder für den ‚Gewalt­schutz Queer‘ bereit­ge­stellt, bereits zum Jahresende müssten sämtliche Maßnahmen aber wieder einge­stellt werden, wenn es bei der gegen­wär­tigen Haushalts­planung bleibt.

 

Das QNN fordert daher eine Verste­tigung der zusätz­lichen Mittel im Haushalt des Sozial­mi­nis­te­riums. Insbe­sondere da sich abzeichnet, dass auch in 2023 die Anzahl der regis­trierten queer­feind­lichen Straf­taten wieder drastisch gestiegen ist.

 

Dass die Regie­rungs­ko­alition das Problem umfang­reich erkannt hat, zeigt der ebenfalls heute zu beschlie­ßende rot/grüne Entschlie­ßungs­antrag ‚Queer­feind­lichkeit hat in Nieder­sachsen keinen Platz‘.

 

„Jetzt muss die Koalition nur noch die richtigen haushalts­tech­ni­schen Rückschlüsse aus ihren eigenen Anträgen ziehen“, konklu­diert QNN-Geschäfts­führer Nico Kerski.

 

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PM QNN: Queeres Leben in Nieder­sachsen – Initiative der Koalition erfordert konse­quentere Umsetzung (10.11.2023)

 

Entschlie­ßungs­antrag ‚Queeres Leben in Nieder­sachsen sichtbar machen, Akzeptanz schaffen, Diskri­mi­nierung abbauen — Maßnahmen zur Anerkennung sexueller und geschlecht­licher Vielfalt‘ (Fraktionen SPD / Bündnis 90/Die Grünen)

 

Entschlie­ßungs­antrag ‚Queer­feind­lichkeit hat in Nieder­sachsen keinen Platz — Sicherheit, Sicht­barkeit und Akzeptanz für queere Menschen!‘ (Fraktionen SPD / Bündnis 90/Die Grünen)

Heute berät der Nieder­säch­sische Landtag abschließend den rot/grünen Entschlie­ßungs­antrag ‚Den Norddeut­schen Rundfunk zukunfts­ori­en­tiert aufstellen‘. Das Queere Netzwerk Nieder­sachsen begrüßt ausdrücklich das damit verbundene Anliegen, den NDR-Rundfunkrat pluraler und diverser aufzu­stellen.

 

Denn bereits im Anhörungs­ver­fahren zum Antrag hat der Verband der ‚Neuen Deutschen Medien­macher‘ (NdM) deutlich gemacht, dass der Rundfunkrat sein eigenes Versprechen nicht einlöst, die Bandbreite des gesell­schaft­lichen Lebens in Nieder­sachsen wider­zu­spiegeln. Bundesweit gehört das NDR-Gremium sogar zu den am wenigsten diversen seiner Art, so die NdM-Stellung­nahme.

 

In der weiteren Antrags­be­ratung im Unter­aus­schuss Medien wurde mehrmals angesprochen, dass insbe­sondere auch die gesell­schaft­liche Gruppe der queeren Menschen, die mindestens 10% der Bevöl­kerung umfasst, bisher nicht im Rundfunkrat vertreten ist.

 

„In Deutschland gibt es bereits in sieben von zwölf Rundfunk­räten einen queeren Vertre­tungssitz. Es wird daher Zeit, dass der NDR nachzieht und nicht bald zum bundes­deut­schen Schluss­licht wird“, kommen­tiert dazu QNN-Vorstand Frederick Schnittker.

 

Zuletzt wurde 2021 im Rahmen der letzten Reform des NDR-Staats­ver­trages versäumt, die Zusam­men­setzung des Rundfunk­rates entspre­chend anzupassen.

 

„Wir fordern die Nieder­säch­sische Landes­re­gierung auf, den heutigen Entschlie­ßungs­antrag so bald wie möglich umzusetzen und in den Verhand­lungen mit den drei weiteren NDR-Bundes­ländern einen queeren Rundfunk­ratssitz im Staats­vertrag festzu­legen“, ergänzt daher QNN-Geschäfts­führer Nico Kerski.

 

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Entschlie­ßungs­antrag ‚Den Norddeut­schen Rundfunk zukunfts­ori­en­tiert aufstellen‘ (Fraktionen SPD & Bündnis 90/Die Grünen)

 

Welche Gesell­schaft soll das abbilden? Mangelnde Vielfalt in Rundfunk­räten und was dagegen hilft. (Neue Deutsche Medien­macher, 2022)

 

IPSOS Pride Studie 2023 — Elf Prozent der Deutschen identi­fi­zieren sich als LGBT+

Mit Beratungs‑, Schulungs- und Infor­ma­ti­ons­an­ge­boten wollen der Landes­SportBund (LSB) Nieder­sachsen und das Queere Netzwerkwerk Nieder­sachsen (QNN) Sport­vereine, Sport­bünde und Landes­fach­ver­bände dabei unter­stützen, sich mehr als bisher auch queeren Menschen zu öffnen. Das hierfür initi­ierte Koope­ra­ti­ons­projekt „Vielfalt in Bewegung! Ein Projekt zur Förderung der Toleranz und Akzeptanz von sexueller und geschlecht­licher Vielfalt im Breiten­sport in Nieder­sachsen“ läuft zunächst bis Ende 2024. Eine Verlän­gerung ist vorge­sehen.

 

Das Projekt steht in Träger­schaft des QNN. Zur Umsetzung wurde Janne Biermann als Projekt­re­fe­rentin einge­stellt. In Koope­ration unter­stützt das Projekt die Aktivi­täten der LSB-Geschäfts­stelle im Bereich Teilhabe und Vielfalt, etwa auch im Bereich der Öffent­lich­keits­arbeit und der Erstellung von Materialien. Das Projekt wird gefördert von der Nieder­säch­si­schen Lotto Sport­stiftung, dem Nieder­säch­si­schen Minis­terium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleich­stellung und der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung.

Sport­bündnis Hannover als Vorbild

Das Projekt von QNN und LSB baut u.a. auf den Erfah­rungen des Hanno­ver­schen Sport­bünd­nisses Farben­spiel auf, das auch einen Ehren­kodex für Sport­vereine erarbeitet hat. Das Bündnis ist deshalb auch Partner auf der inhalt­lichen Ebene. Zurück­greifen können QNN und LSB zudem auf Erfah­rungen der queeren Sport­vereine Leine­bagger (Hannover), Homose­xu­eller Sport­verein Oldenburg, SLS Braun­schweig und Rainbow Funsports Osnabrück, welche in beiden Landes­ver­bänden Mitglied sind.

State­ments

QNN Geschäfts­führer Nico Kerski: „Die Akzeptanz queerer Menschen ist kein Nischen­thema, sondern in allen gesell­schaft­lichen Lebens­be­reichen relevant. Umso mehr freuen wir uns, im Sport­be­reich mit dem LSB einen starken Koope­ra­ti­ons­partner gewonnen zu haben.“

 

Projekt­re­fe­rentin Janne Biermann: „Akzeptanz und Teilhabe von queeren Menschen ist besonders im Breiten­sport wichtig. Als langjährige Sport­lerin mit Vereins­er­fahrung, freue ich mich nun auch als Referentin profes­sionell für dieses Thema tätig sein zu können.”

 

LSB Vorstands­vor­sit­zender Reinhard Rawe: „Der LSB hat früh in seinem Leitbild, der Satzung und ganz aktuell in seinem Positi­ons­papier „Sport verbindet Menschen“ deutlich gemacht, dass er offen für ALLE ist. Diese grund­sätz­liche Werte­ori­en­tierung spiegelt sich auch in unserem offenen Sport­ver­ständnis wieder. Die Koope­ration mit dem QNN ist für uns ein weiterer Baustein, um die nieder­säch­sische Sport­or­ga­ni­sation noch vielfäl­tiger zu gestalten.“

 

Stellv. Vorstands­vor­sit­zender Marco Lutz: „Wir wollen es nicht beim Lippen­be­kenntnis bleiben lassen, sondern unseren Sport­ver­einen, den Sport­bünden und Landes­fach­ver­bänden konkrete Beratungs- und Infor­ma­ti­ons­an­gebote machen.“ Dies sei auch gemeinsame Auffassung der Betei­ligten des DOSB Dialog­forums Sport­ent­wicklung gewesen.

 

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Heute debat­tiert der Landtag in Folge der Angriffe auf Teilneh­mende des CSD Hannover vor vier Wochen, einen Antrag der rot/grünen Koalition zum Thema Queer­feind­lichkeit in Nieder­sachsen.

 

Das QNN begrüßt die Entschließung des Parla­ments ausdrücklich, kriti­siert jedoch, dass der Antrag keinerlei Forde­rungen nach Maßnahmen enthält. „Solida­ri­täts­be­kun­dungen und das symbo­lische Hissen von Regen­bo­gen­fahnen vor den Minis­terien reichen nicht mehr aus. Wir brauchen konkrete Maßnahmen gegen Queer­feind­lichkeit in diesem Land“, sagt QNN Vorständin Franziska Fahl.

 

Bereits vor der Landtagswahl forderte das QNN daher den Aufbau einer zivil­ge­sell­schaft­lichen Anlauf- und Beratungs­stelle für die Opfer queer­feind­licher Gewalt in Nieder­sachsen.

 

Denn „Queer­feind­lichkeit ist nicht nur ein Problem auf Großver­an­stal­tungen wie den CSD‘s, sondern prägt den Alltag vieler queerer Personen“, betont QNN Geschäfts­führer Nico Kerski. Das geschätzte Dunkelfeld nicht angezeigter Vorfälle liegt dabei mit bis zu 90% erschre­ckend hoch.

 

Folge­richtig fordert auch der neue Abschluss­be­richt des Arbeits­kreises ‚Bekämpfung homophober und trans­feind­licher Gewalt‘ der Innen­mi­nis­ter­kon­ferenz (IMK) die struk­tu­relle Stärkung von zivil­ge­sell­schaft­licher Anti-Gewalt-Arbeit, Opfer­be­ra­tungs­stellen und LSBTIQ*-Selbst­ver­tre­tungen.

 

„Wir hoffen, dass der kommende queere Landes­ak­ti­onsplan in dieser Hinsicht mehr Ergeb­nisse liefert“, konklu­diert QNN Vorstand Frederick Schnittker.

 

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Nach dem Chris­topher Street Day in Hannover am 27.05.23, wurden zwei junge Menschen queer­feindlich angegriffen. Zwei bislang unbekannte Täter belei­digten, verletzten und bestohlen die CSD-Teilneh­menden am Hannover Haupt­bahnhof.

 

Das Queere Netzwerk Nieder­sachsen verur­teilt diese Tat aufs Schärfste und fordert konse­quente Maßnahmen gegen queer­feind­liche Gewalt. „Ein queer­feind­licher Angriff ist niemals nur ein Einzelfall, sondern immer Gewalt gegen alle queeren Menschen“, sagt QNN Vorständin Mareike Walther. Die Tat am Samstag zeigt welche Folgen der zuneh­mende Hass gegen queere Menschen haben kann. Selbst an einem Tag, der für die Rechte von queeren Commu­nities kämpft, sind queere Personen nicht sicher.

 

Dass die Tat bei weitem kein Einzelfall ist, zeigt die neueste Statistik des Bundes­kri­mi­nal­amtes für politisch motivierte Krimi­na­lität. Mit über 1400 queer­feind­lichen Straf­taten im Jahr 2022, kam es nicht nur zu fast vier Vorfällen täglich, sondern stiegen die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr nochmals an. Im Bereich der sexuellen Orien­tierung um 15%, im Bereich der geschlechts­be­zo­genen Diver­sität um 23%. Die Dunkel­ziffer wird jedoch um ein Vielfaches höher liegen, da nicht alle Fälle zur Anzeige gebracht oder
statis­tisch korrekt erfasst werden. „Es wird daher Zeit, dass Hass und Gewalt gegen queere Menschen endlich stärker ernst genommen werden. Wir brauchen u.a. den Aufbau einer zivil­ge­sell­schaft­lichen Anlauf- und Koordi­nie­rungs­stelle für die Opfer queer­feind­licher Gewalt“, fordert QNN Geschäfts­führer Nico Kerski.

 

Seit dem ersten Entwurf für das neue Selbst­be­stim­mungs­gesetz polari­siert und verschärft sich die Debatte besonders um die Rechte von trans* und nicht-binären Personen. Robin Ivy Osterkamp, von der  Landes­fach­stelle Trans* des QNN, fordert daher auf, gemeinsam und entschlossen gegen Gewalt, Hass und struk­tu­relle Diskri­mi­nie­rungen insbe­sondere gegenüber trans* und nicht-binären Menschen einzu­stehen. „Wir müssen die Lebens­um­stände und Menschen­rechts­lagen so weit verbessern, dass jede trans*, nicht-binäre und gender-nonkon­forme Person die Anerkennung, Ressourcen und Unter­stützung erhält, die sie braucht und sich wünscht“ stellt Osterkamp heraus.

 

Das Land Nieder­sachsen muss sich dem Anstieg queer­feind­licher Gewalt konse­quent entge­gen­stellen. Daher begrüßt das QNN einmal mehr, das Vorhaben der Landes­re­gierung, einen queeren  Landes­ak­ti­onsplan aufzu­legen, der sich insbe­sondere auch gegen Queer­feind­lichkeit richten muss.

 

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Polizei Hannover — Zeugen­aufruf zur Tat (01.06.23)

Bundes­kri­mi­nalamt – Politisch motivierte Krimi­na­lität 2022 (21.04.23)

IPSOS Studie – Sinkende Unter­stützung für LGBT+ Rechte (01.06.23)

Worum geht es?

Die „Aromantic Spectrum Awareness Week“ dient der Sicht­bar­ma­chung des aroman­ti­schen Spektrums.

Wann findet die Aktion statt?

Seit 2014 findet die ASAW  in der Regel in der ersten vollen Woche nach dem Valen­tinstag statt.  Also vom 19. — 25. Februar 2023.

Was verbirgt sich hinter dem aroman­ti­schen Spektrum?

Aromantik ist eine roman­tische Orien­tierung, die Menschen beschreibt, deren Roman­tik­erfahrung von den norma­tiven gesell­schaft­lichen Erwar­tungen abweicht. Aroman­tische Menschen empfinden keine roman­tische Anziehung zu anderen Menschen und/oder sie haben kein Verlangen nach roman­ti­schen Bezie­hungen. Das Spektrum der Aromantik umfasst auch Menschen, die kaum oder nur unter Umständen roman­tische Anziehung empfinden. Es ist daher indivi­duell, ob aroman­tische Menschen Interesse an roman­ti­schen und/ oder sexuellen Begeg­nungen haben, sich in Partner*innenschaften wohlfühlen oder lieber Single sind. Aromatik ist unabhängig von Geschlecht und sexueller Orien­tierung. Nicht aroman­tische Menschen werden als alloro­man­tisch bezeichnet.

Wozu wurde die ASAW ins Leben gerufen?

Die „Aromantic Spectrum Awareness Week“ dient der Sicht­bar­ma­chung des aroman­ti­schen Spektrums. Sie hat das Ziel, das Bewusstsein und die Akzeptanz für die Identi­täten des aroma­ti­schen Spektrums zu stärken.

Wo gibt es mehr Infor­ma­tionen?

Infor­ma­tionen über das aroman­tische Spektrum gibt es auf aromantik.de oder auf Englisch bei arospecweek.org.

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