Banner Trans*Tagung Göttingen

Viele Wochen wurde darauf hinge­ar­beitet: Die erste Trans*-Tagung des Netzwerks TiN | Trans* in Nieder­sachsen war ein großer Erfolg: Trotz großer Hitze kamen am 28.07.2018 über 60 Teilnehmer*innen in den barrie­re­freien Räumen des Göttinger Kultur­zentrum Musa zusammen. Den ganzen Tag über gab es in entspanntem Rahmen Vorträge, Workshops und eine Podiums­dis­kussion, sowie gemein­sames Essen und die Möglichkeit der Teilneh­menden zur Vernetzung.

 

Das Programm spiegelte die Diver­sität der Teilnehmer*innen wider: So bot die Tagung Workshops zu Safer Sex, Make Up und Patches-Basteln, ebenso wie aktuelle Vorträge und Workshops zu Rassismus, der „Aktion Standesamt“ und Trans*-Misogyne, welche abgerundet wurden von einem Erzählcafé über trans* in Göttingen und einer Podiums­dis­kussion zur Entwicklung der trans* Struktur in Göttingen. Für Angehörige bot die Tagung u.a. eine Gesprächs­runde, welche sich explizit um Fragen der Unsicher­heiten und Neugier als Angehörige von trans* und abinär/­nicht-binären Personen drehte. Technik­in­ter­es­sierte hatten die Möglichkeit in geschütztem Rahmen eine Einführung in die Tontechnik zu besuchen.

 

Sowohl Teilneh­mende als auch Referie­rende waren mit dem angebo­tenen Programm äußerst zufrieden und erkun­digten sich nach einer Folge-Veran­staltung im kommenden Jahr. Tatsächlich wollen wir versuchen 2019 wieder eine Trans*-Tagung auf die Beine zu stellen, aller­dings diesmal an einem anderen Ort in Nieder­sachsen.

 

Das Konzept der Trans*-Tagung wollen wir als lokale Empowerment-Veran­staltung weiter­tragen und mit der Fortführung an einem anderen Ort Nieder­sachsens zudem weitere Teile Nieder­sachsens stärken und empowern.

 

Wir danken allen Betei­ligten für ihr Engagement, ohne welches die Veran­staltung so nicht möglich gewesen wäre: Vielen Dank!

Banner Trans*Tagung Göttingen
Banner auf der Trans*Tagung mit der Beschriftung "Respect our Existence or Expect Resistance!" - "nonbinary (&) trans* pride"
Dekoration der Trans*Tagung Göttingen. Tische mit Snacks.
Raumbeschriftung auf der Trans*Tagung - Hier der Quallenraum
Tisch mit verschiedenen Flyern und Infomaterialien zu trans* und queeren Themen auf der Trans*Tagung Göttingen

Das Save the Date für die nächste MV kommt hier:

  • Sonntag, 18. November 2018
  • Ort der MV ist Hannover
  • Uhrzeiten und Lokalität werden auf q‑nn.de veröf­fent­licht, sobald sie feststehen
Die Themen sind u.a.
  • Abschluss­be­richte Förderjahr 2017: Auftakt der Kampagne “Für sexuelle und geschlecht­liche Vielfalt* in Nieder­sachsen”
  • QNN-Struk­tur­ent­wicklung: vom 1‑Per­sonen-Ehrenamt zum QNN-Team; der neue QNN-Vorstand hat die Arbeit aufge­nommen; Entwick­lungen in den QNN-Netzwerken SFN, LiN und TiN sowie die Koope­ration mit IM LV Nieder­sachsen; Genera­tio­nen­wechel: Ausblick 2019+
  • Zwischen­stand Förderjahr 2018: Profes­sio­na­li­sierung, Modell­pro­jekte, Öffent­lich­keits­arbeit, Empowerment
  • Fortführung der Kampagne 2019+, Ausblick auf die Haushalts­pla­nungen des Landes
Wichtige Fristen:

Themen/TOPs für die Tages­ordnung oder Anträge an die MV senden Mitglieder bitte bis 10. Oktober an vorstand@q‑nn.de, die frist­ge­rechte Einladung mit der vorläu­figen Tages­ordnung erfolgt spätestens 4 Wochen vor der MV (also bis Sonntag, 21.10.2018).

Vereins­freie Gruppen und Gruppen innerhalb von Vereinen, die sich im Rahmen der MV selbst vertreten möchten, senden ihre ggf. noch ausste­henden Mitglieds­an­träge für das Jahr 2018 mit allen Unter­schriften bitte bis 03. November 2018 an info@q‑nn.de — vielen Dank.

01. – 02. September 2018

„Willkommen im Club“ Verbün­de­ten­schaft als und für LSBTIQ* — Vertie­fungs­workshop 1 (Alliiert sein)

Ort: Akademie Waldschlösschen | Teilnahme kostenlos für TN* aus Nds.

Anmeldung und Info: waldschloesschen.org

 

08. – 09. September 2018

„Dazuge­hören. Aber nicht um jeden Preis.“ Verbün­de­ten­schaft als und für LSBTIQ* — Vertie­fungs­workshop 2 (Alliiert sein)

Ort: Akademie Waldschlösschen | Teilnahme kostenlos für TN* aus Nds.

Anmeldung und Info: waldschloesschen.org

 

Do. 13.09.2018, 18 Uhr

Vortrag „3. Option…und nun?“ mit Lucie Veith

Ort: Pavillon Hannover, Raum 2

 

18. September 2018, 18.30 Uhr

Vortrag mit Laura Méritt „Body-Positivity“

Eine Veran­staltung von MOSAIK Gesundheit, in Koope­ration mit dem Check­point Queer.

Ort: Check­point Queer Lüneburg

 

22. September 2018, 14 Uhr

Vortrag mit Astrid Osterland „Älter werden in Gemein­schaft – eine Lebens­per­spektive für mich?“

Eine Veran­staltung von MOSAIK Gesundheit, in Koope­ration mit dem FMGZ Hannover.

Ort: FMGZ Hannover

 

23. September 2018, 11 Uhr

Vortrag mit Astrid Osterland „Älter werden in Gemein­schaft – eine Lebens­per­spektive für mich?“

Eine Veran­staltung von MOSAIK Gesundheit, in Koope­ration mit LIOS e.V.

Ort: VHS Osnabrück

 

Fr. 28.09.2018, 16.30–19.30 Uhr

Vortrag “Inter* — was ist das denn?” mit Lucie Veith

Ort: Onkel Emma, Braun­schweig

 

28. – 30. September 2018

Von warmen Brüdern, Jünglingen und Männer­helden: zur Global­ge­schichte der Homose­xua­li­täten

Ort: Akademie Waldschlösschen | 30€ TN*-Gebühr

Anmeldung und Info: waldschloesschen.org

Ihr habt in den Medien vielleicht etwas über die “3. Option” gelesen? Aber was hat es damit auf sich?

Oder wolltet Ihr schon immer mehr über Inter­ge­schlecht­lichkeit erfahren?

Dann haben wir hier zwei Veran­stal­tungs­hin­weise für euch:


Vortrag „3. Option…und nun?“ mit Lucie Veith

Donnerstag, 13. September 18:00 — 20:00

Pavillon | Lister Meile 4, 30161 Hannover

Das Bundes­ver­fas­sungs­ge­richt hat eine wegwei­sende Entscheidung zur „3.Option“ veröf­fent­licht – und nun?

Mit seiner Entscheidung zu Gunsten einer inter­ge­schlecht­lichen Person aus Nieder­sachsen, die auf die Anerkennung und einen positiven Eintrag im Perso­nen­stand klagte, hat das Bundes­ver­fas­sungs­ge­richt im Oktober 2017 den gesell­schaft­lichen Blick auf Geschlecht verändert. Bis zum 31.12.2018 hat die Bundes­re­gierung nun Zeit eine gesetz­liche Regelung zu schaffen.
Welche Modelle gibt es? Wo stehen wir gerade? Was wird sich ändern? Bisher galt es als unnötig oder unerwünscht über Geschlecht zu reden. Der gesell­schaft­liche Diskurs ist aber notwendig!

Lucie Veith, Inter­ak­ti­vistin, hat 2017 eine nationale Auszeichnung der Antidis­kri­mi­nie­rungs­stelle des Bundes für ihr Engagement gegen Diskri­mi­nierung erhalten und wird über das Urteil, das Verfahren und den Verfah­rens­stand infor­mieren und wünscht sich ins Gespräch zu kommen.

Alle Geschlechter sind willkommen!

Der Eintritt ist frei.

Die Veran­staltung wird durch­ge­führt in Koope­ration mit dem Queeren Netzwerk Nieder­sachsen und dem Verein Inter­se­xuelle Menschen e.V.


Vortrag “Inter* — was ist das denn?” mit Lucie Veith

Freitag, 28. September 16:30 — 19:30

Onkel Emma — das queere Zentrum Braun­schweig

Das „I“ in „LSBTI“ wird oft mitbe­nannt- manchmal „mitge­dacht“.

Aber: Was bedeutet es inter­se­xuell zu sein? Wie viele Inter­ge­schlecht­liche Menschen gibt es in Nieder­sachsen? Was ist anders bei inter­se­xu­ellen Menschen? Das „Geschlecht“, was ist das eigentlich? Und wie viele Geschlechter hat ein Mensch?

Wie kann ich das erklären? „Alles ganz einfach…!“ behauptet die Inter­ak­ti­vistin und Inter-expert_in Lucie Veith und räumt auf mit Vorur­teilen und gewährt einen Einblick in die inter­nor­mative Welt. Der Vortrag soll einen ersten Einblick in das Thema vermitteln und eventuell auch Anstoß bieten, ein paar der bestehenden Vorstel­lungen von “Geschlecht” zu überdenken.

Alle Geschlechter sind willkommen!

Der Eintritt ist frei.

Die Veran­staltung wird durch­ge­führt in Koope­ration mit dem Queeren Netzwerk Nieder­sachsen und dem Verein Inter­se­xuelle Menschen e.V.

 

Eine solida­rische LSBTIQ* Community…geht das? Aber ja!

Wir möchten Euch auf diesem Wege 2 Veran­stal­tungen an’s Herz legen.


„Willkommen im Club“ Verbün­de­ten­schaft als und für LSBTI* — Vertie­fungs­workshop 1 (Alliiert sein)

Sa, 01.09.2018  — So, 02.09.2018

“Warum sind so wenig (lesbische) Frauen bei unseren für alle offenen Abenden?”, “Wieso werfen uns inter­ge­schlecht­liche Menschen vor, wir würden sie nicht richtig vertreten, sie können doch Teil unseres Orga-Teams werden?” Diese und ähnliche Fragen stellen sich Verant­wort­liche in für queere Belange arbei­tenden Teams häufig. Sie bieten ein offenes Haus, eine parti­zi­pative Plattform oder die Möglichkeit an, eigene Veran­stal­tungen z.B. innerhalb von Kultur­tagen einzu­binden – und ernten manchmal Vorwürfe.

Dieses Vertie­fungs­se­minar richtet sich an Personen, die sich durch langjährige Arbeit in Initia­tiven etabliert haben oder sich ander­weitig als privi­le­giert wahrnehmen.
Wie können Privi­legien syner­ge­tisch genutzt werden. Wie funktio­niert der Ausbau vom schwul-lesbi­schen zum queeren Verein? Was sind die eigenen Möglich­keiten, die vielleicht noch ungenutzt und ungesehen bleiben?

Ein Workshop-Wochenende mit hohem Praxis­bezug.

Ort: Akademie Waldschlösschen, Reinhausen

Gebühr: Für Teilneh­mende aus Nieder­sachsen kostenfrei

Anmeldung: waldschlösschen.org


„Dazuge­hören. Aber nicht um jeden Preis.“ Verbün­de­ten­schaft als und für LSBTIQ* — Vertie­fungs­workshop 2 (Alliiert sein)

Sa, 08.09.2018  — So, 09.09.2018

Umgangs­kultur und Inter­es­sen­kon­flikte werden in Gruppen oft über mehrere Genera­tionen von Aktiven weiter­ge­tragen. Dies kann zu sehr verfes­tigten, aber unaus­ge­spro­chenen Macht­ver­hält­nissen innerhalb der Struk­turen führen. Aktiv und bewusst oder auch unbewusst und unbeab­sichtigt werden dabei Personen oder Gruppen von Menschen von der Betei­ligung ausge­schlossen. Diese erleben solche Situa­tionen oft als schmerzhaft und ziehen sich zurück.

In diesem Vertie­fungs­workshop sind alle Menschen einge­laden, die Schwie­rig­keiten haben, sich und ihren Inter­essen in LSBTIQ*Gruppen und ‑Initia­tiven Gehör zu verschaffen und dafür Verbündete suchen.

Welche Strategien und Taktiken haben funktio­niert, um Bewegung in einge­fahrene Systeme zu bringen? Wie funktio­niert die Verbün­de­ten­schaft zwischen mehreren “kleineren” oder “leiseren” Gruppen als Gegen­ge­wicht zu “lauten” oder “großen” Gruppen? Welche Formen von Achtsamkeit und Selbst­für­sorge sind erprobt und hilfreich, wenn es darum geht, die persön­lichen und gruppen­spe­zi­fi­schen Bedürf­nisse im queeren Kontext zu behaupten und berück­sichtigt zu sehen?

Ein Workshop-Wochenende mit hohem Praxis­bezug.

Ort: Akademie Waldschlösschen, Reinhausen

Gebühr: Für Teilneh­mende aus Nieder­sachsen kostenfrei

Anmeldung: waldschlösschen.org

 

Wie schätzen junge Lesben und Schwule, trans* oder inter­ge­schlecht­liche Jugend­liche ihre Situation ein? Was hilft ihnen, wo fehlt noch was und welche Rolle spielt die Jugend­arbeit?

Diesen Fragen ging der Landes­ju­gendring Nieder­sachsen mit einer Studie nach, die in Zusam­men­arbeit mit der Univer­sität Göttingen durch­ge­führt wurde. Möglich wurde die Studie durch die Kampagne „Für sexuelle und geschlecht­liche Vielfalt in Nieder­sachsen“, die das Nieder­säch­sische Sozial­mi­nis­terium zusammen mit dem Queeren Netzwerk Nieder­sachen durch­führt.

Die Ergeb­nisse werden am 03.09.2018 um 16.00 Uhr in Hannover (Freizeitheim Vahrenwald) vorge­stellt. Nach der Begrüßung durch Sozial­mi­nis­terin Dr. Reimann und der Vorstellung der Studi­en­ergeb­nisse werden auch Konse­quenzen für die Jugend­arbeit mit Menschen aus Politik, Forschung und Jugend­arbeit disku­tiert.

Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung erfolgt unter www.ljr.de.

Weitere Infor­ma­tionen finden sich unter: www.ljr.de/termine/queerestudie.

Wir möchten euch auf die Anmel­de­frist für die Trans*-Tagung am 28.07.2018 in Göttingen hinweisen. Die Online-Anmeldung ist noch bis zum 19.07.2018 offen. Für unsere Planung im Voraus freuen wir uns über die Anmel­dungen über das Online-Formular, auch damit wir das Catering abstimmen können und relativ exakte Zahlen ordern können. Falls ihr jedoch spontan vorbei­kommt, dann ist selbst­ver­ständlich trotzdem noch eine Anmeldung über die Tages­kasse möglich. 🙂
Die Anmeldung, das Programm und weitere Infor­ma­tionen findet ihr auf: www.transtagung-goettingen.de

Wir laden euch hiermit zu unserer ersten Trans*-Tagung in Nieder­sachsen ein:

Trans* Tagung Göttingen

Die erste Trans* Tagung in Göttingen steht vor der Tür! Im Fokus der eintä­gigen Veran­staltung steht die Vernetzung und das Empowerment der lokalen trans* und abinär/­nicht-binären Commu­nities. Darüber hinaus gibt es ein vielfäl­tiges Programm aus Vorträgen, Workshops, Film, Podiums­dis­kussion, Erzählcafé, Bewegung und vieles mehr. Die Veran­staltung richtet sich an alle inter­es­sierten trans* und abinären/nichtbinären Personen aus Göttingen, Umgebung und auch darüber hinaus 😉 Weiterhin sind Angehörige, Freund*innen und Inter­es­sierte herzlich willkommen.Das Programm sowie alle weiteren Infor­ma­tionen finden sich unter www.transtagung-goettingen.de

Die Tagung wird am Samstag, den 28. Juli 2018 von ca. 9 – 19 Uhr in der Musa in Göttingen statt­finden.

Zugang zu den Räumlich­keiten für rollstuhl­fah­rende Personen ist gewähr­leistet, ebenso wie barrie­re­freie Toiletten. Wir bieten euch kostenlose Kinder­be­treuung, gestellt durch die Kinder­ta­ges­pfle­ge­börse Göttingen.

Die Anmel­de­gebühr beträgt 5–30 Euro nach Selbst­ein­schätzung. Keine Person soll aus finan­zi­ellen Gründen ausge­schlossen sein. Wer sich den Mindest­beitrag nicht leisten kann, wendet sich bitte an weber@q‑nn.de und wir finden eine Lösung! Anmelden könnt ihr euch bis zum 19. Juli unter www.transtagung.vnb.de

In der Gebühr enthalten ist unter anderem ein reich­hal­tiges, veganes Mittags­buffet, welches uns von „Shirin“ geliefert wird. Darüber hinaus sind Kaffee, Tee, Wasser und kleine Snacks in der Anmel­de­gebühr inbegriffen. Weitere Getränke etc. sind an der Theke in der Musa zu erwerben.

Die Veran­staltung ist rauch- und alkoholfrei.

Wir freuen uns auf euch 🙂

Dieser Post kann gerne an entspre­chende Listen und Gruppen etc weiter­ge­leitet werden.

 

 

Datum: Fr, 01.06.2018 — So, 03.06.2018 (Seminar-Wochenende)
Ort: Akademie Waldschlösschen, Waldschlößchen 1, 37130 Gleichen
Kosten: 10 Euro.

Trans* Politik auf Länder­ebene zu betreiben, kann ganz schön anstrengend sein. An diesem Wochenende wollen wir mit euch diese Arbeit erleichtern. Im ersten Teil des Seminars könnt ihr vonein­ander lernen und euch vernetzen: Wie sehen denn die Struk­turen in anderen Bundes­ländern aus? Wie kann ich von diesem Wissen profi­tieren? Wie kann ich Sachen anders machen? Im zweiten Teil wollen wir aktuelle Debatten innerhalb von trans* Commu­nities betrachten und uns überlegen, welche Chancen und Heraus­for­de­rungen inhalt­lichen Diffe­renzen mit sich bringen können. Im letzten Teil des Seminars wollen wir mit euch einen Blick auf Self-Care Strategien werfen, die es euch ermög­lichen, dass ihr euch nicht selbst an eurer aktivis­ti­schen Arbeit kaputt macht.

Das Seminar richtet sich an Trans*-Aktivist_innen aus allen Bundes­ländern.

Das Seminar leiten Mara Otterbein, Stefanie Schaaf und Rix Weber.

Link zur Anmeldung.

Es begann wohl in den USA mit dem Begriff „Straight Allies“, hetero­se­xuelle Alliierte. Das sind jene Promis und Wegbegleiter*innen, die nicht „selbst betroffen“ sind und sich strate­gisch und persönlich einsetzen für eine bessere Lebens­si­tuation les.bi.schwuler Menschen. Der etwas weniger hippe, tradi­tio­nellere und für alle möglichen Themen­felder genutzte Begriff ist die Solida­rität. Aber „Alliiertsein“, das scheint besonders stark mit queeren Menschen und ihren Themen verknüpft zu sein.

In den Buchstaben LSBTI* (oder welche Kombi­nation Dir/euch lieber ist) und allem dazwi­schen, drumherum und nahbei, liegt manchmal spannungs­reiche Mischung aus syner­ge­ti­scher Gemein­schaft und Einander-Fremdsein und –bleiben. Es gibt gemeinsame Inter­essen einiger der „Gruppen“, es gibt spezi­fische Bedarfe und auch gegen­läufige Ziele. Manchmal entstand die Gemein­schaft gewollt und geplant entschieden, wie die Zusam­men­schlüsse von Lesben und Schwulen in den 1990ern, unter anderem mit dem Ziel der 2017 erreichten Eheöffnung. Andere kommen eher von „Außen“, durch die undif­fe­ren­zierte Vermengung der verschie­denen Perso­nen­gruppen. Dass unsere Inter­es­sen­gruppen auch in sich nicht so „gleich­artig“ sind, wie es die katego­rische Benennung sugge­riert, kommt noch dazu. Plus: spätestens seit der Verbindung der sexuellen Orien­tie­rungen mit den geschlecht­lichen Identi­täten sind die vertre­tenen Gruppen auch nicht so katego­risch getrennt, sondern verschränkt und überschneiden sich durchaus!

Im Queeren Netzwerk Nieder­sachsen haben wir uns bereits in der kurzfris­tigen Erwei­terung vom Schwulen Forum Nieder­sachsen (SFN) Ende 2013 für eine quotierte, reprä­sen­tative Zusam­men­setzung im Vorstand mit anfangs 3 und inzwi­schen 4 Sammel­be­griffen entschieden (inter, trans*, lesbisch, schwul). Das war auch einer Synchro­ni­sation mit den Entwick­lungen im Landes­haushalt für die Projekt­för­der­mittel geschuldet, die im Minis­terium für Soziales, Gesundheit und Gleich­stellung verwaltet werden und deren Vergabe vom QNN koordi­niert wird. Noch wichtiger als die Benennung und Anzahl der „Kategorien“ ist die zu Grunde liegende Haltung, dass Selbst­ver­tretung gewünscht, notwendig und einge­fordert ist bei uns. Wir sind uns unserer eigenen Vielfalt und der der Unter­schiede bewusst und streben eine solida­rische Synergie an.

Wie gelingt angesichts der ganz verschie­denen Bedürf­nisse gute Zusam­men­arbeit, ohne in Inter­es­sen­kon­flikten aufge­rieben zu werden? Auch vor dem Hinter­grund, dass in den Inter­es­sen­gruppen auch struk­tu­relle Unter­schiede vorhanden sind, in der Gesell­schaft integriert und verortet zu sein oder margi­na­li­siert und unsichtbar zu bleiben? Privi­legien sind nicht abzulegen, können wir sie also aktiv nutzen oder zum Beispiel durch Widmung und Quotierung weiter­geben?

Das haben wir in unserer QNN-Struk­tur­ent­wicklung 2016/17 intensiv bearbeitet und mit dem QNN-Selbst­ver­ständnis ausfor­mu­liert. Trotzdem ist so ein Leitbild kein Selbst­läufer und keine Garantie, dass es gelingt. Wir brauchen auch eine solida­rische Kultur und Kompe­tenzen im Alliiertsein:

  1. Wissen um die Situa­tionen „der Anderen“ und ein empathi­sches oder ethisches eigenes Anknüpfen daran.
  2. Reflektion der eigenen Situation in Bezug auf Ressourcen und Privi­legien und die Fähigkeit, sie nutzbringend einzu­setzen.
  3. Einen guten Aushand­lungs­prozess für Priori­täten und Gewich­tungen, oft erst im Rahmen länger­fris­tiger Strategien sinnvoll erreichbar.

Inhalt­liche Angebote, um das eigene Wissen zu erweitern, machen beispiels­weise die queeren Zentren und CSDs. Auch das Internet ist voller Quellen und wir legen Dir und euch allen den persön­lichen Kontakt ans Herz. Zuhören ist einer der besten Schlüssel zum Alltag anderer Menschen.

Die Aushand­lungs­pro­zesse in Bezug auf die Landes­po­litik entwi­ckeln wir im Vorstand und in den QNN-Netzwerken weiter – hier braucht es immer konkrete Lösungen für die jewei­ligen Teams und Gruppen, die im Que(e)rschnitt arbeiten wollen. Nutzt dazu gerne die Werkstatt­wo­chen­enden für Teams & Gruppen in der Akademie Waldschlösschen.

Bleibt noch die Reflektion für das eigene Handeln und über die eigenen Ressourcen. In der Seminar­planung mit der Akademie Waldschlösschen für das Jahr 2019 haben wir darum diesem Teil des Aliiert­seins einen Schwer­punkt gewidmet, dem Umgang mit Ressourcen und Privi­legien, Möglich­keiten und Hinder­nissen in der Zusam­men­arbeit: „Alliiertsein als und für LSTBIQ*“ als bis zu 3‑teilige Weiter­bildung im Ehrenamt.

Vom 1. bis 3. Juni gibt es einen Grundkurs, um das Alliiertsein und sich selbst in der eigenen, persön­lichen Position kennen­zu­lernen. „Was bedeutet es eigentlich, alliiert zu sein und zu handeln und welche Konse­quenzen hat das für mich, was ändert sich eventuell dadurch für mich?“

Anfang September folgen zwei Workshops, die zu zwei verschie­denen Perspek­tiven in die praktische Anwendung gehen:

  • einmal ausgehend von der Position derje­nigen, die über einen „Raum“ (vom Zentrum bis zum gemein­samen CSD-Projekt) bereits entscheiden können und gerne mehr Selbst­ver­tretung erreichen wollen.
  • zum zweiten ausgehend von der Position derje­nigen, die gerne in einer bestehenden Struktur aktiv wären, die von einer anderen als der eigenen Kultur geprägt ist und wie das geht, ohne dabei durch Anpas­sungs­druck oder auch aufgrund ständig nötiger Sensi­bi­li­sie­rungs­arbeit „auszu­brennen“.

Das Seminar und die Workshops sind kostenfrei für Teilneh­mende aus Nieder­sachsen, da sie aus Mitteln des Nieder­säch­si­schen Minis­te­riums für Soziales, Gesundheit und Gleich­stellung gefördert sind. Weitere Infos und Anmeldung unter www.waldschloesschen.org/alliiertsein

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