Heute startet offiziell die landesweite Inter* Beratung Niedersachsen. Niedersachsen setzt damit ein starkes Zeichen für Gemeinschaft und Unterstützung. Mit dem Projekt wird eine niedrigschwellige und kostenlose Beratung für Inter*Personen und deren An- und Zugehörige ermöglicht.
Intergeschlechtliche Menschen sind noch immer massiven Diskriminierungen und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt. Obwohl gesund geboren, werden sie von medizinischen Institutionen oft zu Syndromen erklärt und sollen mit Operationen und anderen medizinischen Maßnahmen einem medizinisch definierten männlichen oder weiblichen Normkörper angeglichen werden.
Die Inter* Beratung schafft für Betroffene eine neue Perspektive auf Intergeschlechtlichkeit: Weg von der Medizin, den Diagnosen, Therapien und ‚Korrekturwünschen‘ und hin zu den psychosozialen Aspekten, also Empowerment, Stärkung und Selbsthilfe. „Die Beratung ist ein wichtiges Mittel zur Selbstermächtigung von inter* Personen. Durch den Peer-to-Peer Ansatz erfolgt die Beratung auf Augenhöhe und zeichnet sich durch ein besonderes Maß an Erfahrungswissen und Feld-Kenntnis aus“, fasst Projektleitung Flo Däbritz zusammen.
Michael Rogenz, Landeskoordination Inter* im QNN, unterstreicht das besondere Angebot: „Die neue hauptamtliche Beratungsstelle basiert auf der langen Erfahrung innerhalb der Community mit ehrenamtlichen Peerberatungsangeboten und schafft ein flächendeckendes Unterstützungsangebot in Niedersachsen.“
Die Inter* Beratung Niedersachsen ist ein Projekt des Queeren Netzwerk Niedersachsen und wird in Kooperation mit Intergeschlechtliche Menschen Landesverband Niedersachsen durchgeführt. Finanziert wird sie aus Mitteln des Niedersächsischen Sozialministeriums, welche über die Politische Liste der Regierungsfraktionen für das Haushaltsjahr 2024 bereitgestellt wurden. Eine Fortführung des Projektes ist von der Haushaltsplanung 2025 abhängig.
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