Pathologisierung
Pathologisierung beschreibt die Bewertung von grundsätzlich gesunden Lebensweisen und körperlichen Besonderheiten (z. B. Varianten der Geschlechtsentwicklung, Homosexualität, Trans*) als krankhaft. So werden diese Lebensweisen und körperlichen Besonderheiten in den Zuständigkeitsbereich der Medizin verschoben, was oft grundlose Begutachtungen und medizinische Maßnahmen zur Konsequenz hat. Heteronormativität und Cisnormativität geben dabei vor, welche Erscheinungen als krankhaft gedeutet werden. Intergeschlechtlichkeit etwa darf nach dieser Norm nicht existieren. Intergeschlechtliche Körper werden deshalb pathologisiert, obwohl sie meist völlig gesund sind. Infolgedessen werden nicht notwendige medizinische Maßnahmen mit teilweise weitreichenden Auswirkungen vorgenommen. Auch Homosexualität wurde erst 1990 aus dem Diagnosekatalog der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen.