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Queer (dt. ‚seltsam‘, ‚pervers‘) ist ein Überbe­griff für Menschen, deren Geschlechts­iden­tität und/oder sexuelle Orien­tierung von der Norm abweichen. Das Wort wurde im Engli­schen seit den 1930ern als Belei­digung verwendet. Im AIDS-Aktivismus der 1980er und ‑90er eigneten sich LSBTIQ* Personen queer als positive Selbst­be­zeichnung an. Der Begriff ist bewusst weit und lässt Raum für verschie­denste Sexua­li­täten und Geschlechter, ohne sie definieren zu müssen. Gerade deswegen hat sich queer als Synonym und Sammel­be­griff für LSBTIQ* etabliert. Queer kann jedoch auch einen politi­schen Anspruch der eigenen Identität formu­lieren. Aufgrund dessen und seines Ursprungs als Belei­digung bezeichnen sich nicht unbedingt alle LSBTIQ* Personen als queer.

Queer­feind­lichkeit bezeichnet die Diskri­mi­nierung und Ausgrenzung von Menschen, die nicht der Cis-Heteronorm entsprechen. Sie kann zu sozialer Ausgrenzung, Mobbing, Gewalt­taten und anderen Formen der Unter­drü­ckung führen. Queer­feind­lichkeit findet dabei nicht allein auf indivi­du­eller Ebene statt – vielmehr ist sie insti­tu­tionell verankert. Das bedeutet, dass sie sich in Gesetzen, Richt­linien oder gesell­schaft­lichen Normen ausdrückt, die queere Menschen grund­sätzlich benach­tei­ligen oder ihre Rechte einschränken. Queer­feind­lichkeit ist als Überbe­griff für die vielfäl­tigen Diskri­mi­nie­rungs­er­fah­rungen zu verstehen, die sich je nach Gruppe sowie auch von Person zu Person innerhalb der LSBTIQ* Community unter­scheiden.

Der Begriff questioning wird oftmals von Menschen verwendet, die sich in Bezug auf ihre Identität in einem Suchprozess befinden und noch kein ‚queeres Label‘ für sich gefunden haben. Er kann sich sowohl auf die sexuelle Orien­tierung als auch auf die geschlecht­liche Identität beziehen. Wenn Menschen merken, dass sie nicht der hetero­nor­ma­tiven Norm entsprechen, wissen sie nicht immer sofort mit Sicherheit, wie sie sich definieren wollen. Für viele ist es dann eine Entlastung, sich zunächst als questioning zu beschreiben, um diesen Suchprozess auch nach außen zu verdeut­lichen. Der Begriff kann aber auch dauerhaft als Selbst­be­zeichnung gebraucht werden.

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