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Das Adjektiv cis beschreibt Personen, die sich mit dem Geschlecht identi­fi­zieren, das ihnen bei der Geburt aufgrund der äußeren Genitalien zugeschrieben wurde. Das Wort kommt aus dem Latei­ni­schen und bedeutet ‚diesseits‘. Der Begriff wird oft als Gegenteil zu trans* (lat. ‚jenseits‘) verwendet. Dadurch soll vermieden werden, dass es nur für ‚die Anderen‘ ein bezeich­nendes Wort gibt und eine Gegen­über­stellung von trans* und ‚normalen Menschen‘ entsteht. Anstelle von cis können auch die Wörter cisge­schlechtlich oder cisgender gebraucht werden.

Cisnor­ma­ti­vität setzt Cisge­schlecht­lichkeit als gesell­schaft­liche Norm voraus. Es wird also davon ausge­gangen, dass sich alle Menschen ihr ganzes Leben lang mit dem bei der Geburt zugeschrie­benen Geschlecht identi­fi­zieren. Zudem liegt der Cisnor­ma­ti­vität die Annahme eines binären Geschlech­ter­systems zugrunde, in dem es nur männlich und weiblich gibt. Damit werden trans*, inter* und nicht-binäre Personen unsichtbar gemacht, patho­lo­gi­siert und diskri­mi­niert. In vielen alltäg­lichen Situa­tionen wird Cisnor­ma­ti­vität deutlich, z. B. wenn die Eltern von Säuglingen gefragt werden „Was ist es denn?“. Dabei wird schon bei Kindern, die sich noch nicht selbst äußern können, eine klare Geschlechts­zu­ge­hö­rigkeit als Junge oder Mädchen erwartet.

Das Coming-out beschreibt den Prozess der Bewusst­werdung und Offen­barung der eigenen sexuellen Orien­tierung und/oder geschlecht­lichen Identität. Dabei wird zwischen innerem und äußerem Coming-out unter­schieden. Beim inneren Coming-out wird sich eine Person darüber bewusst, dass ihre sexuelle und/oder geschlecht­liche Identität von der Norm abweicht. Im inneren Coming-out wird die eigene Identität so weit erarbeitet, bis sich die Person sicher fühlt, sie anderen mitzu­teilen. Dieser Prozess kann in jedem Alter einsetzen und unter­schiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen. Dem inneren Coming-out folgt häufig das äußere Coming-out. Dabei teilt die Person ihre sexuelle und/oder geschlecht­liche Identität ihrem Umfeld mit. Dieser Schritt wird von vielen queeren Menschen als schwierig empfunden, da die Reaktion des Umfeldes schwer einzu­schätzen ist.

Unter Community (dt. ‚Gemein­schaft‘) wird eine Gruppe von Menschen verstanden, die gleiche oder ähnliche Erfah­rungen und gesell­schaft­liche Positio­nie­rungen teilen. Daraus erwächst ein Gefühl der Verbun­denheit. Die Zugehö­rigkeit zu einer Community ist nicht an formelle Teilnahme oder aktive Betei­ligung gebunden, sondern entsteht über das Gefühl dazuzu­ge­hören. Gleich­zeitig bietet die Community vielen Personen eine Möglichkeit, sich einzu­bringen und für sie sichere Orte zu schaffen. Der Begriff in der Einzahl kann den Eindruck erwecken, dass alle Menschen innerhalb einer Community gleich sind. Deswegen wird in queeren Kontexten manchmal von Commu­nities in der Mehrzahl gesprochen, um verschiedene Gruppen innerhalb der queeren Community sichtbar zu machen.

Der Chris­topher Street Day ist eine Demons­tration für queere Menschen­rechte. Er geht histo­risch auf die Ausein­an­der­set­zungen zwischen der Polizei und dem queeren Publikum der Bar Stonewall Inn in der New Yorker Chris­topher Street am 28. Juni 1969 zurück. Nach langer Zeit der Unter­drü­ckung und Drang­sa­lierung durch die Polizei wehrten sich hier mitunter zum ersten Mal queere Menschen gegen diese Repression, wodurch der queere Kampf um Gleich­be­rech­tigung sichtbar wurde.

Daraufhin etablierten sich zuerst in den USA und später weltweit jährliche Demons­tra­ti­ons­ver­an­stal­tungen, die im Geiste dieser Unruhen auf das weiter bestehende Unrecht aufmerksam machen und es bekämpfen wollen. Die Abkürzung CSD ist nur in deutsch­spra­chigen Ländern üblich. In englisch­spra­chigen Ländern wird der Chris­topher Street Day häufig als ‚Pride Parade‘ oder ‚Gay Pride‘ bezeichnet.

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