,

Das war die Goldmarie 2019

Goldmarie - Der queere Preis für Fleiß

Preis­ge­kröntes LSBTIQ* Ehrenamt — Dies sind die „Goldmarien“ 2019

Das Queere Netzwerk Nieder­sachsen hat auch in diesem Jahr das vielfältige ehren­amt­liche Engagement der Nieder­säch­si­schen LSBTIQ*Szene wertge­schätzt und sichtbar werden lassen. Nachdem die Veran­staltung 2018 in Hildesheim statt­ge­funden hatte, übernahmen die Lüneburger vom check­point queer das Staffelholz. In Koope­ration mit dem QNN wurde mit der IHK Lüneburg-Wolfsburg das beste Haus Am Sande direkt in Lüneburgs Innen­stadt genutzt, um einen Nachmittag lang gemeinsam musika­lisch und kulina­risch zu schlemmen.

Der verliehene Preis wird jährlich vier Personen überreicht, die sich durch inten­sives und anhal­tendes Engagement im LSBTIQ* Bereich ausge­zeichnet haben. Passend zu der märchen­haften Gestalt der aus dem Hinter­grund agierenden, fleißigen Goldmarie ist das Hauptziel der Verleihung die Ehrung und Sicht­bar­ma­chung unserer uneigen­nüt­ziger Helfer*innen. Auf diese Weise wird den zahlreichen Ehren­amt­lichen gedacht, ohne die kaum Aktionen und Entwick­lungen in der queeren Community und in der Öffent­lichkeit insgesamt möglich wären. Ohne unent­geltlich Engagierte würden queere Zentren, öffent­lich­keits­wirksame Aktionen und Unter­stützung vor Ort nicht umgesetzt werden können. Viele Angebote sind nur durch Ehrenamt entstanden und werden auch auf diese Wege weiter­ge­tragen.

In Lüneburg gibt es seit Jahrzehnten viele unter­schied­liche Gruppen, Bewegungen und Aktionen der lesbi­schen, schwulen, trans*identen, inter* und queeren Menschen vor Ort. Seit 2016 existiert der check­point queer e.V., um als queeres Zentrum einen Großteil dieses vielfäl­tigen Engage­ments zu unter­stützen. Der „check­point“ setzt sich rund um die Lebens­welten von LSBTIQ* für gesund­heit­liche und so­ziale Aufklärung, Antidis­kri­mi­nierung und Unter­stützung der lokalen Bürger*innen und Einrich­tungen ein.  Die Schwer­punkte liegen neben der Arbeit als Gesund­heits­laden in der Beratung. Zusätzlich bietet der check­point queer einen Ort der Begegnung und lädt ein zum Austausch und Kennen­lernen.

Wichtige Gruppen und Kooperationspartner*innen aus der Lüneburger Szene sind unter anderem BLIST e.V. als ältester queerer Verein — unter anderem mit ihrem Regen­bo­gen­treff, die Trans*Beratungsstelle  Trans*LG, die QueerTeen, MissG, die ehema­ligen Luenegays, das queere Hochschul­re­ferat QuARG, das Schul­auf­klä­rungs­projekt SCHLAU Lüneburg e.V. und viele Gesprächs­gruppen und Selbst­hil­fe­an­gebote zu unter­schied­lichen Themen.

Lüneburg verfügt somit trotz seiner augen­schein­lichen Größe über eine breite LSBTIQ* Basis und bietet zudem eine wunder­schöne Kulisse zur Wertschätzung und Preis­ver­leihung. Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste mit bunten Sektal­ter­na­tiven und den eindrucks­vollen Stimmen des PiCanta Chors. Anwesend waren neben langjäh­rigen, Nieder­säch­si­schen LSBTIQ* Engagierten wie Thomas Wilde und einer Delegantion von queerbeet Hildesheim e.V. auch Politiker*innen wie der Lüneburg sehr verbundene Landtags­ab­ge­ordnete Detlev Schulz-Hendel und andere Unterstützer*innen wie Jan Meier, LSBTIQ* Ansprech­person der Lüneburger Polizei­di­rektion, mit seiner Kollegin Esther Schaper aus Braun­schweig und Friedrich Laatz vom Bunde­projekt „Demokratie leben!“.

Moderiert durch die Lüneburger Ikone Isabell Ankauf von Gold sprachen zunächst Julian Linn für das QNN und Daniel Masch für den check­point queer. Sie hießen alle willkommen und führten mit Hinter­grund­infos zur Goldmarie und der Szene der Region in die Veran­staltung ein. Anschließend hielt Thorsten Treybig, der Fachbe­reichs­leiter für Familie und Bildung der Hanse­stadt Lüneburg eine motivie­rende Rede, die das Ehrenamt und die LSBTIQ* Community der Stadt hervorhob.

Die diesjäh­rigen Preisträger*innen waren Samuel Schmidt aus Lüneburg, Eves Winter aus dem Wendland, Barbara Meißner aus Oldenburg und Dirk Ahrens aus Lüneburg. Alle auf diese Weise geehrten Menschen haben sich intensiv unent­geltlich für die LSBTIQ* Community einge­setzt, sie begleiten Andere, infor­mieren und treten öffent­lich­keits­wirksam in Erscheinung. Durch ihren Einsatz beleben sie das Nieder­säch­sische Mitein­ander und helfen Menschen und der Community.

Die Lauda­toren waren Marcus Schmidt aus dem check­point queer (für Samuel Schmidt), Julia Gerasch aus dem QNN-Vorstand (für Eves Winter), Julian Linn aus dem QNN-Vorstand (für Barbara Meißner) und Daniel Masch aus dem check­point queer (für Dirk Ahrens). Jede Laudatio stellte die indivi­du­ellen Leistungen der Person hervor. Teils witzig, teils ehrfürchtig oder auch infor­mativ bekamen die Gäste Einblick in die Arbeit der vier ausge­wählten Personen.

Die „Goldmarien“ 2019 freuten sich sehr über die entge­gen­ge­brachte Wertschätzung. Im Falle von Dirk Ahrens führte die Goldmarie beispiels­weise sogar dazu, dass er sich doch wieder um die eigentlich abgege­benen Projekte wie den Schwulen Heide­könig kümmern wird und als Queen Mom die Szene berei­chert.

Die breite Präsenz der Goldmarie in den sozialen Medien und der regio­nalen Zeitung, führten zusätzlich zu einem Austausch der hetero­nor­ma­tiven Stadt­be­völ­kerung und der LGBTIQ*-Community. Besonders die Lüneburger Landes­zeitung und der Winsener Anzeiger beglei­teten die Goldmarie vorab und im Anschluss mit empowernder Bericht­erstattung.

Damit war die Verleihung ein Erfolg für die Menschen, die Community und das Land Nieder­sachsen.  Viele Menschen haben die Vorträge und Laudatien gefilmt und waren teilweise stark berührt von den Würdi­gungen. Die Besucher*innen zeigten, dass alle Alters­gruppen der LGBTIQ*-Community angesprochen werden konnten, um auf die Bedeutung des Ehren­amtes in der LSBTIQ* Community aufmerksam zu machen. Das Staffelholz geht nun zum queeren Zentrum nach Göttingen, die in zwei Jahren die Goldmarie 2021 ausrichten werden.

Der check­point queer und das QNN danken allen ehren­amtlich tätigen Menschen in Nieder­sachsen und wünschen euch Anerkennung, Wertschätzung und viele Erleb­nisse für eure Unter­stützung der LSBTIQ* Community. Ihr seid so wichtig! Danke

Skip to content