queer disku­tiert 2022

Landtagswahl

Nieder­sachsen wählt seinen Landtag am 09. Oktober 2022

Bürger*innen können am Sonntag, den 09.Oktober 2022 ihren Landtag neu wählen.

Der Landtag verab­schiedet Gesetze, bildet Ausschüsse, beschließt den jährlichen Landes­haushalt und bestätigt und kontrol­liert die Landes­re­gierung. Dazu wählt der Landtag:

  • Präsident*in und das Präsidium
  • Ministerpräsident*in
  • Mitglieder des Staats­ge­richts­hofes
  • Präsident*in und Vizepräsident*in des Landes­rech­nungs­hofes
  • Landesbeauftragte*n für Daten­schutz

Wie queer ist Landtags­po­litik?

Queere Personen können trotz vieler recht­licher Errun­gen­schaften in den letzten Jahrzehnten, noch immer nicht an allen gesell­schaft­lichen Bereichen gleich­be­rechtigt teilhaben. Sie erfahren weiterhin struk­tu­relle und indivi­duelle Benach­tei­li­gungen und Diskri­mi­nie­rungen.

Der nieder­säch­sische Landtag hat die Möglichkeit langfristig eine gesell­schaft­liche Gleich­stellung queerer Personen zu erreichen, indem er zum Beispiel Artikel 3 der nieder­säch­si­schen Verfassung, um das Merkmal der sexuellen und geschlecht­lichen Identität ergänzt, landes­weite queere Selbst­or­ga­ni­sa­tionen und Inter­es­sens­ver­tre­tungen insti­tu­tionell fördert oder regionale queere Angebote bedarfs­ge­recht finan­ziert.

Mit der diesjäh­rigen Landtagswahl können die Bürger*innen also nicht nur mitbe­stimmen, wer in den nächsten fünf Jahren im Landtag sitzt, sondern auch wer queere Themen setzt und wie queere Projekte gefördert werden.

Braun­schweig, Hameln, Gifhorn

Göttingen, Hannover, Lüneburg

Queer­po­li­tisch disku­tiert!

Mit der Veran­stal­tungs­reihe ‚queer disku­tiert‘ rücken wir queere Themen in den Fokus des Landtags­wahl­kampfes. In der Podiums­dis­kussion mit den Kandidat*innen der Parteien, zeigt sich, welche jewei­ligen Positionen zu queeren Themen zur Wahl stehen.
Für die umfas­sende Organi­sation und Durch­führung der Podiums­dis­kus­sionen danken wir unseren Mitglieds­or­ga­ni­sa­tionen vor Ort!

Veran­stal­tungen

18.08.2022

Braun­schweig

Podiums­dis­kussion zur Landtagswahl 2022

19:00 Uhr
St. Michae­lis­kirche,
Echtern­straße, Braun­schweig

Die Podiums­dis­kussion „Queer disku­tiert“ hat am 11. August in der Michae­lis­kirche in Braun­schweig statt­ge­funden. Ca. 40 Personen haben die Veran­staltung besucht. Teilge­nommen haben sechs Landtagskandidat*innen:
Sophie Ramdor (CDU), Julia Retzlaff (SPD), Susanne Schütz (FDP), Louise Bohne (Bündnis 90 / Die Grünen), Tabea Asmus (Die Linke), Kai Tegethoff (Volt)
Die Veran­staltung wurde von Betty LaMinga aus Köln moderiert. Nach einer Vorstel­lungs­runde mussten alle Podiums­teil­neh­menden zum Einstieg vorge­gebene Sätze ergänzen. Danach folgten vier thema­tische Blöcke: Schule und Jugend, Soziales und Gesundheit, Finan­zielle Förderung und Verant­wor­tungs­ge­mein­schaften.
Zum Abschluss konnten die Besucher*innen eigene Fragen stellen.
Die Kandidat*innen waren alle sehr offen und lagen inhaltlich nicht sehr weit ausein­ander. Die berech­tigten Fragen, die nicht beant­wortet werden konnte, lauteten, wie sich die Kandidat*innen in ihren Fraktionen mit queeren Themen durch­setzen wollen und warum die SPD-CDU-Regierung die von ihren Kandidat*innen vorge­schla­genen Maßnahmen noch nicht umgesetzt haben.
Ein beson­derer Fokus der Diskussion lag auf der Überlastung der ehren­amt­lichen trans* Beratung. Alle Kandidat*innen waren grund­sätzlich offen für landes­weite profes­sio­nelle Beratungs­struk­turen im trans* Bereich. Aus Veranstalter*innensicht wäre es sinnvoll, in einem Jahr die im Landtag vertre­tenen Fraktionen erneut einzu­laden, um einen Abgleich mit den diesjäh­rigen Zusagen zu machen.

31.08.2022

Hameln

Podiums­dis­kussion zur Landtagswahl 2022

19:00 Uhr
Kultur­zentrum Sumpf­blume,
Am Stockhof, Hameln

Am 31. August nahmen Constantin Grosch (SPD), Matthias Koch (CDU), Hagen Langosch (Grüne), Lorena Vath (Linke) und Andreas Sörensen (FDP) auf Einladung des Queeren Netzwerks Weser­bergland (QNWB) auf der Bühne der „Sumpf­blume“ in Hameln statt. Bei der Eingangs­frage, wo sie das queere Leben in der ländlich geprägten Region des Weser­berg­lands verbessern möchten, waren sich alle einig, dass die Beratungs­stellen und Anlauf­stellen stärker unter­stützt werden sollten. Bei der Frage, ob Diskri­mi­nierung verringert werden könnte, wenn queere Themen verstärkt Eingang in die schuli­schen Kerncur­ricula erhalten, ergab sich eine kleine Diskussion. Unter­schied­liche Meinungen gab es auch bei der Frage, ob es mehr LGBTQ+-Ansprechpersonen bei der Polizei geben sollte: Während Einigkeit bei besserer Straf­ver­folgung im Netz herrschte, warb Grosch für mehr Polizei­präsenz und Langosch für bessere Präven­ti­ons­arbeit. Koch wünschte sich auch mehr Schutz für Polizis­tinnen und Polizisten selbst. Während der Podiums­dis­kussion hatte das Publikum Gelegenheit, eigene Fragen an die Kandi­die­renden aufzu­schreiben, die im Anschluss an die vom QNWB vorbe­rei­teten Fragen gestellt wurden. Da ging es unter anderem um queere Geflüchtete, besseres Verständnis in Behörden für die Angele­gen­heiten von trans*-Personen sowie um mehr Psycholog*innen für transi­dente Personen. In einem kleinen Statement erhielten die Kandidat*innen am Ende die Möglichkeit, in wenigen Sätzen zu formu­lieren, ob sie von sich selbst sagen, sie würden sich in queeren Themen gut genug auskennen, um die Inter­essen der Community im Landtag vertreten zu können.

17.09.2022

Gifhorn

Podiums­dis­kussion zur Landtagswahl 2022

11:00 Uhr
Kultur­bahnhof,
Am Bahnhof Süd, Gifhorn

Am 17.09.2022 um 11 Uhr veran­staltete das Queere Netzwerk Gifhorn im Kultbahnhof in Gifhorn eine queere Podiums­dis­kussion zur Landtagswahl 2022 in Nieder­sachsen. Diese wurde vom Queeren Netzwerk Nieder­sachsen e.V. finan­ziert und reiht sich in die Veran­stal­tungs­reihe „queer Disku­tiert!“ ein. Bei der Podiums­dis­kussion saßen insgesamt fünf Landtags­kan­di­die­renden auf den heißen Stühlen: Kirsikka Lansmann (SPD), Nick Nalewaja (FDP), Kerstin Meyer (CDU), Nicoline Rohweder (Die Linke) und Anke Reinemann (Grüne). Moderiert wurde die Runde von Isabelle Eichstädt. Die Diskussion begann entspannt mit der Erwei­terung der nieder­säch­si­schen Verfassung um die Punkte „sexuelle und geschlecht­liche Identität“ oder der Erwei­terung des Wappen- und Flaggen­ge­setzes in Nieder­sachsen, um das Hissen der Regen­bo­gen­flagge an öffent­lichen Gebäuden zu ermög­lichen. Unter­schied­licher fielen dann die Positionen bei der Förderung von queerem Engagement in ländlichen Räumen aus. Es war streitbar, ob dieses weiter aus freien Mitteln oder eine insti­tu­tio­nelle Förderung erhalten sollte. Ebenfalls strit­tiger wurde das Thema der Verein­barkeit von Ehrenamt und Schule/Beruf besprochen. Das Queere Netzwerk in Gifhorn beklagte, dass viele Jugend­liche neben Ganztag oder Beruf kaum Zeit für das Ehrenamt hätten und dass der Ganztag durchaus in Konkurrenz zu vielen Angeboten der Vereine stehe. Weiter wurden unter anderem auch die Themen gender­freie Sanitär­ein­rich­tungen in öffent­lichen Gebäuden, die finan­zielle Förderung von queerem Engagement und der Umgang mit Hassver­brechen aus queer­feind­lichen Motiven disku­tiert. Die Kandi­die­renden bewer­teten den Vormittag als gelungen und auch das Publikum, sowie das Netzwerk als Veran­stalter freuten sich über der angeregten Austausch und die teils hitzigen Diskus­sionen.

20.09.2022

Göttingen

Podiums­dis­kussion zur Landtagswahl 2022

18:00 Uhr
Litera­turhaus,
Nikolai­straße, Göttingen

Die queere Community lädt ein – und Politik antwortet. In diesem Format fand am Dienstag, 20.9. auch in Göttingen das Format ‚queer disku­tiert‘ statt. Die Kandidat*innen um das Direkt­mandat des Wahlbe­zirks Göttingen Stadt nahmen sämtlich die Einladung und zeigten, dass queere Lebens­welten und Politik Teil einer Wahlent­scheidung sein müssen und dürfen. Ohne den kurzfristig aus Krank­heits­gründen verhin­derten Thomas Goes (Die Linke) betei­ligten sich Karola Margraf (SPD), Marie Kollenrott (Bündnis 90/Die Grünen), Carina Herrmann (CDU) und Patrick Thegeder (FDP) an der Veran­staltung.
Rund 30 Personen kamen über ‚queer disku­tiert‘ in den Austausch. Im Format eines World-Cafes rotierten die Kandidat*innen zu den Themen ‚Schule und Bildung‘, ‚Regen­bo­gen­fa­milien‘, Kinder und Jugend‘ und ‚Gesundheit‘. Menschen aus der queeren Community füllten diese Themen­tische mit ihren Erfah­rungen, Wünschen und Ideen – und zeigten Problem­stellen auf: unklare Umgangs­weisen mit trans* Schüler*innen, unein­heit­liche Verfahren in der Stief­kind­ad­option, fehlende Jugend-Räume gerade in der Corona-Pandemie und Warte­zeiten auf Psycho­the­ra­pie­plätze waren zentrale Anliegen.
Die Erfah­rungen eröff­neten einen Austausch – und die Kandidat*innen um das Direkt­mandat nutzten diesen für Nachfragen. Sie waren zugleich gefordert, dialo­gisch zu antworten. Sie mussten Stellung beziehen, welche Ziele sie verfolgen und auf welche Weise sie politisch wirken können und werden. Entlang der Forde­rungen und durch die Förderung des Queeren Netzwerk Nieder­sachsens entstand so eine Chance queere Welten für Politik und politische Welten für queere Menschen zu öffnen.

Veran­stal­tungen in der Reihe ‚queer disku­tiert‘ finden in Koope­ration mit der*dem lokalen Träger*in vor Ort statt. Die Veran­stal­tungs­reihe wird gefördert aus Mitteln des Nieder­säch­si­schen Minis­terium für Soziales, Gesundheit und Gleich­stellung.

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