LiN-Ver­an­stal­tung: Lesung Karen-Sus­an Fes­sel “In die Welt”

Neu­erschei­nung: Karen-Sus­an Fes­sels Roman „In die Welt“

01.04.2020 — 19 Uhr | anders­raum Han­no­ver

Wo will ich leben, wenn ich älter wer­de – und mit wem? Die­se Fra­gen bewe­gen die meis­ten Men­schen spä­tes­tens dann, wenn die Jugend all­mäh­lich unwi­der­ruf­lich zurück­liegt und die ers­ten Wei­chen schon längst gestellt sind — vor allem in heu­ti­gen Zei­ten, in denen der Begriff Hei­mat gera­de­zu explo­siv auf­ge­la­den scheint und immer wie­der neu dis­ku­tiert wird.

Auch die Kar­to­gra­phin Nell, von Kind­heit an ein noma­den­haf­tes Umher­zie­hen gewöhnt, aber seit lan­gem in Ber­lin hei­misch, muss sich noch ein­mal neu auf­stel­len. Als ihre Lebens­ge­fähr­tin sie nach zwölf Jah­ren plötz­lich ver­lässt, flüch­tet Nell in die Klein­stadt, in der sich ihre Mut­ter kürz­lich nie­der­ge­las­sen hat. Aber dort ist sie nicht die Ein­zi­ge, die nach ihrem Platz im Leben sucht: Der benach­bar­te Zim­mer­mann Lou­is trägt sein ganz eige­nes Geheim­nis mit sich her­um, und Bea­te, frisch zuge­zo­ge­ne Geschäfts­füh­re­rin des Hotels gegen­über, sehnt sich nicht nur nach neu­en Per­spek­ti­ven. Zwi­schen den drei Prot­ago­nis­ten ent­spinnt sich ein fra­gi­les Bezie­hungs­ge­flecht, das uner­war­tet auf die Pro­be gestellt wird …

„In die Welt“, der lang­erwar­te­te neue Roman von Karen-Sus­an Fes­sel, einer der wich­tigs­ten weib­li­chen Stim­men der deut­schen Gegen­warts­li­te­ra­tur, zeich­net auf knapp 450 Sei­ten in epi­scher Wei­se die ver­schach­tel­ten Lebens­we­ge drei­er ganz unter­schied­li­cher Cha­rak­te­re nach, die sich gezwun­gen sehen, ihre bis­he­ri­gen Lebens­ent­wür­fe noch ein­mal in Fra­ge zu stel­len und auch die Frei­hei­ten der Groß­stadt gegen die Sicher­hei­ten des Klein­stadt­le­bens gegen­ein­an­der abzu­wä­gen.

Nach­dem Karen-Sus­an Fes­sel in den letz­ten Jah­ren vor­ran­gig mit ihren Kin­der- und Jugend­bü­chern (“Ein Stern namens Mama”, “Lie­be macht Anders”) Auf­se­hen erregt und in ihrem letz­ten (auto-)biografischen Roman „Mut­ter zieht aus“ (2018) die Gene­ra­ti­on der Kriegs­kin­der in den Fokus genom­men hat, schlägt die Ber­li­ner Autorin in ihrem neu­en Werk ganz neue, nach­denk­lich machen­de Töne an. Der in unge­wöhn­li­cher Erzähl­tech­nik kom­po­nier­te Roman ent­wi­ckelt einen fast rausch­haf­ten Sog, der die Leser­schaft unwei­ger­lich in sei­nen Bann zie­hen wird.

Für ihr lite­ra­ri­sches Schaf­fen und ihr sozia­les Enga­ge­ment wur­de Karen-Sus­an Fes­sel im Febru­ar 2020 mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz am Ban­de aus­ge­zeich­net. Soeben ist auch eine umfang­rei­che Mono­gra­fie zum kin­der- und jugend­li­te­ra­ri­schen Werk Karen-Sus­an Fes­sels erschie­nen: Petra Jos­ting und Iris Kru­se (Hrsg.): „Karen-Sus­an Fes­sel – Bie­le­fel­der Poet in Resi­dence 2018 | Pader­bor­ner Kin­der­li­te­ra­tur­ta­ge 2019“. (Kopäd Ver­lag, Mün­chen 2020.)

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Autorin fin­den Sie auch auf ihrer Web­site www.karen-susan-fessel.de.

Eine Ver­an­stal­tung von LiN — Les­bisch in Nie­der­sach­sen in Koope­ra­ti­on mit dem Anders­raum.

Der Ein­tritt ist frei!

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