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Intergeschlechtliche Menschen in der Pflege und Gesundheitsversorgung
29. Februar | 11:00 | 13:00
Intergeschlechtlichkeit beschreibt eine körperliche Diversität von Menschen, deren Geschlechtsmerkmale im gesellschaftlichen oder medizinischen Sinne nicht als eindeutig männlich oder weiblich zu betrachten sind. An vielen intergeschlechtlichen Menschen wurden und werden in jungen Jahren medizinische Behandlungen vorgenommen, um einen eindeutigen männlichen oder weiblichen Geschlechtskörper herzustellen. Viele intergeschlechtliche Menschen leiden unter diesen Eingriffen, die nicht ihrer Gesundheit, sondern ihrer Normierung dienen sollen. Aus diesem Grund entwickeln viele ein Misstrauen gegenüber dem Gesundheitssystem. Es stellt sich also die Frage, welche Ansprache sie in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung benötigen und welche speziellen Bedarfe sie mitbringen. Und diese Frage stellt sich besonders für Pflegepersonal, weil sie in diesen Einrichtungen oft einen besonders intensiven Kontakt zu Patient*innen, Bewohner*innen und Kund*innen haben.
In einem Input werden die speziellen Bedarfe und Bedürfnisse intergeschlechtlicher Personen an die Pflege erläutert. In einer anschließenden Diskussion können weitere Fragen und Anliegen gemeinsam geklärt werden.
Im Januar 2024 erschien das Buch „LSBTI* in Pflege und Medizin“ im Thieme Verlag (Wirtz et al.). Dieses Werk fasst Grundlagen und Handlungsempfehlungen zur Versorgung für Menschen aus dem Spektrum LSBTI* zusammen. In diesem Webinar werden wir kurz auf diese Publikation und deren Entstehungsgeschichte eingehen.
Referent*innen:
Florian Däbritz ist intergeschlechtlich, Sprachwissenschaftler*in und arbeitet als Pflegefachperson in einer Psychiatrischen Klinik. Neben dieser Fachexpertise ist Florian Däbritz Vorstand im „Intergeschlechtliche Menschen Landesverband Niedersachsen e.V.“ und Peerberater*in für intergeschlechtliche Menschen und ihre Angehörigen.
Michael Rogenz, Sexualwissenschaftler, Sozialarbeiter, Krankenpfleger, arbeitet als Landeskoordination Inter* im Queeren Netzwerk Niedersachsen in enger Kooperation mit „Intergeschlechtliche Menschen Landesverband Niedersachen e.V.“. Weiterhin hat Michael Rogenz die Fortbildung zur Peerberatung intergeschlechtlicher Menschen und deren Angehörigen mit Fokus auf Beziehungspersonen absolviert.
Die Anmeldung ist hier möglich: https://www.selbstverstaendlich-vielfalt.de/events/intergeschlechtliche-menschen-in-der-pflege-und-medizin/